Deshalb kommt es in Altersheimen wieder zu Corona-Ausbrüchen
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Trotz Impfung:Deshalb kommt es in Altersheimen wieder zu Ausbrüchen

Neue Studien überraschen
Corona-Ausbrüche in durchgeimpften Altersheimen – das steckt dahinter!

Obwohl die Bewohner durchegimpft waren, kam es in mehreren Altersheimen zu Corona-Ausbrüchen. Zunächst war unklar, woran das liegen konnte. Bis jetzt! Studien zeigen, warum eine Impfung nicht gleich auch vollständiger Schutz bedeutet.
Publiziert: 10.06.2021 um 12:26 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2021 um 09:43 Uhr
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Trotz Impfung kam es in mehreren Altersheimen zu Corona-Ausbrüchen.
Foto: keystone-sda.ch

Wer geimpft ist, darf sich freuen. Er ist gegen Corona geschützt. Allerdings gilt das nicht für alle Geimpften. Besonders nicht für Ältere. Trotz Impfungen kam es in Altersheimen zu Ausbrüchen. In einem Zuger Pflegeheim infizierten sich im Februar 2021 neun Bewohner mit dem Coronavirus. Fünf von ihnen hatten zwei Wochen vor dem positiven Corona-Test die zweite Dosis des RNA-Impfstoffs von Pfizer/Biontech erhalten. Das schützte sie aber nicht vor Corona. Kein Einzelfall!

In Deutschland kam es vermehrt zu Ausbrüchen in Altersheimen. So zum Beispiel in Berlin. Rund 20 geimpfte Bewohner und 11 ungeimpfte Pflegekräfte hatten sich mit Corona infiziert.

Doch wie konnte das passieren? Wissenschaftler der Berliner Charité gingen der Frage nach und untersuchten den Ausbruch in Berlin – mit Erfolg. Die Erklärung ist so simpel wie einleuchtend: Die Impfung wirkt bei alten Menschen nicht so gut wie Jüngeren. Das Immunsystem reagiere weniger auf das Vakzin.

Immunantwort verzögert sich bei Älteren

Daher auch der geringere Schutz, heisst es in den beiden Studien, die im Fachblatt «Emerging Infectious Diseases» veröffentlicht wurde. Umso wichtiger sei es daher, dass Pfleger und Besucher geimpft seien, um die Bewohner zu schützen.

Gleichzeitig zeige die Untersuchung, dass die Impfung auch bei Älteren wirke, nur nicht so stark wie bei Jüngeren. Denn ältere Bewohner, die gegen Corona geimpft waren, hatten im Vergleich zu Ungeimpften einen milderen Krankheitsverlauf.

Neben dem Ausbruch in dem Berliner Altersheim wurde in einer zweiten Studie die Immunreaktion zwischen Patienten einer Hausarztpraxis, die über 70 Jahre alt sind, und Angestellten der Berliner Charité mit einem Altersschnitt von 34 Jahren untersucht. Drei Wochen nach der ersten Impfung konnten im Blut bei den Jüngeren etwa 87 Prozent der Corona-Antikörper festgestellt werden. Bei den Älteren bildeten sich dagegen nur rund 31 Prozent. Auch nach der zweiten Dosis gab es weiterhin Unterschiede. Während bei Jungen 99 Prozent der Antikörper nachgewiesen werden konnten, waren es bei den Älteren rund 91 Prozent.

«Unsere Studie zeigt also, dass bei älteren Menschen die Immunantwort nach der Impfung deutlich verzögert ist und nicht das Niveau von jungen Impflingen erreicht», resümiert Leif Erik Sander, Impfstoffforscher von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie in Berlin, laut «T-Online».

Auch diese Menschen haben einen schlechten Impf-Schutz

Aber nicht nur Ältere können trotz vollständiger Corona-Impfung keinen wirksamen Immunschutz aufbauen. Weitere Studien zeigen, dass Corona-Impfungen bei Menschen, deren Immunsystem medikamentös gebremst wird, weniger gut wirken, wie die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland am Donnerstag mitteilt.

Betroffen sind demnach etwa Menschen nach einer Organtransplantation oder zum Teil auch Krebspatienten. «Abhängig vom Ausmass der Immunsuppression und den verwendeten Medikamenten ist die Immunantwort sogar trotz vollständiger Impfung deutlich schlechter oder fällt ganz aus», sagte Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens im Interview mit der Funke Mediengruppe.

Weitere Studien würden derzeit noch durchgeführt. Dabei geht es laut Stiko-Chef vor allem auch um die Frage, wann diese Menschen erneut geimpft werden sollten. In jedem Fall sollte das Ansteckungsrisiko in ihrem Umfeld durch Impfungen so weit wie möglich verringert werden. «Man nennt das Kokonstrategie», sagte Mertens. (jmh/AFP)


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