Gemütlich am Strand liegen, die Sonne geniessen und ab und zu im Meer abkühlen: Wer auf Zypern Ferien macht, könnte dabei gestört werden. Eine neuartige Riesen-Wanze, biologischer Name Lethocerus patruelis, macht sich gerade auf der Insel breit – und zwar ausgerechnet an den Stränden. Sie ist auch als «Zehenbeisser» bekannt.
Vor allem an der Ostküste der Insel fielen die Wanzen auf. Schwimmer hatten sich erschrocken und im Internet vor den Tieren gewarnt. Daraufhin schalteten sich Wissenschaftler ein und untersuchten die Wanzen. Und das Cyprus Wildlife Research Institute gibt Entwarnung: «Die Behauptungen, dass das entdeckte Insekt Zehen frisst, sind unbegründet, und diese neue Art stellt keine Gefahr für den Menschen dar.»
Töten ihre Beute mit einem Stechrüssel
Was aber stimme, dass an den Küsten Zyperns eine neue Wanzen-Art identifiziert und registriert wurde. Die Tiere können bis zu 12 Zentimeter gross werden. Damit sind sie das grösste Wasserinsekt Europas. Sie können nicht nur gut schwimmen, sondern auch fliegen. Die «Zehenbeisser» sind Raubtiere und ernähren sich von wirbellosen Tieren und Fischen. Um die Beute zu töten, nutzen sie einen Stechrüssel. Auch für Menschen können die Stiche schmerzhaft sein.
In der Regel halten sich die Tiere am Grund auf und jagen dort ihre Beute. Besonders in der Dämmerung verlassen sie das Wasser und machen sich auf in die Lüfte, besonders in der Nähe von Menschen. Der Grund: Sie werden von Licht angezogen. Wie die Tiere auf die Insel kamen, ist noch unklar. In Europa wurden die Insekten auch schon in Griechenland, Italien oder der Türkei gesichtet. In Asien, wo die Riesen-Wanzen, häufig vorkommen, werden die Tiere gefangen und gegessen. (jmh)