Peinliche Panne in Deutschland
Falscher Politiker zum Wahlsieger erklärt

Zwei Personen mit dem gleichen Namen lassen sich in Berlin für eine Wahl aufstellen. Bei den Behörden sorgt das für Chaos – bis hin zur Benachrichtigung des falschen Wahlsiegers.
Publiziert: 19.10.2021 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2021 um 20:41 Uhr
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Andreas Otto von der Berliner FDP wurde zum Wahlsieger erklärt. Nur: Eigentlich wurde er nicht gewählt.
Foto: regenbogen-reinickendorf.de

Nach dem Chaos rund um die Bundestagswahlen in Berlin gibt es offenbar weitere Ungereimtheiten. Bei den Wahlen für das Abgeordnetenhaus gab es die nächste Panne. Die Behörden erklärten einen falschen Politiker zum Wahlsieger. Schuld an der Misere: der identische Name.

Denn in Berlin liessen sich zwei Personen mit dem Namen Andreas Otto für die Wahlen aufstellen. Beide Politiker und beide kandidierten für den Einzug ins Stadtparlament, wie die «Berliner Morgenpost» berichtet. Während sich der eine Andreas Otto für die FDP aufstellen liess, engagiert sich der andere Otto bei den Grünen.

«Ein spezielles Ding»

Die Namensgleichheit sorgte offenbar auch bei den Behörden für Chaos. Die Wahlleitung benachrichtigte nach der Auszählung aller Stimmen den FDP-Otto über seinen vermeintlichen Wahlsieg. Dabei ging dieser eigentlich leer aus.

Der richtige Gewinner, Andreas Otto von den Grünen, konnte erst verspätet jubeln. Gegenüber der «BZ» kommentierte er die Verwechslung mit den Worten: «Ein merkwürdiges Ding». Und weiter: «Entweder ist es trotz oder wegen der Digitalisierung passiert.»

Der Grünen-Politiker, der über 41 Prozent der Stimmen in seinem Wahlkreis holte, scheint das Chaos gelassen zu nehmen. «Das sind Geschichten, die es nur in Berlin gibt», so Otto. Dennoch sei es ein klares Zeichen, dass Berlin die Verwaltung dringend auf Vordermann bringen müsse.

Berlin sorgte bereits für Schlagzeilen

Die Wahlleitung erklärte, dass der Fehler beim Abgleich der vorhandenen Unterlagen für die Benachrichtigung der Wahlgewinner passiert sei. Weitere Untersuchungen zu dem Vorfall seien derzeit im Gang. Bereits kurz nach den Wahlen sorgte Berlin für Schlagzeilen, weil wegen einer vereinfachten Abgabe der Stimmzettel auch Minderjährige wählen konnten.

Trotz der falschen Benachrichtigung hätte der FDP-Otto nicht einfach seinen Gang ins Parlament antreten können. Die gewählten Mitglieder des Parlaments müssen eine Erklärung unterzeichnen, dass sie die Wahl annehmen. Dieses Schreiben ist jeder Person eindeutig zugeordnet – inklusive Parteizugehörigkeit. Spätestens dann wäre klar geworden, dass nicht etwa der FDP-Otto, sondern derjenige von den Grünen die Wahl gewonnen hatte. (zis)


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