Auf einen Blick
- Villa des Milliardärssohns wird zum Schandfleck
- Nachbarn fordern, dass der Besitzer Verantwortung übernimmt
- Im Januar 2022 wurde ein bewaffneter Mann verhaftet
Es wirkt wie eine Szene aus einem Endzeitfilm: Zwei Villen in Hollywood sind verlassen und übersät mit Graffitis. Seit Jahren stehen die Prunkbauten am Mulholland Drive und am Sunset Plaza leer. Immer wieder verschaffen sich Hausbesetzer Zugang auf das Gelände, zerstören Fenster, Möbel und verewigen sich mit Graffitis. Die wohlhabenden Nachbarn haben deswegen Angst.
Im Januar 2022 verhaftete die Polizei von Los Angeles zum Beispiel einen bewaffneten Mann, der in einer der Villen illegal mit seinem Hund lebte. Und im August 2023 wurde die Polizei erneut gerufen, nachdem das Anwesen von Hausbesetzern zerstört worden war.
Die beiden Villen gehören dem Milliardärssohn John Powers Middleton. Das Vermögen seines Vaters, des Tabak-Moguls John S. Middleton, wird auf 4,1 Milliarden US-Dollar (3,4 Milliarden Franken) geschätzt. Ihm gehört unter anderem die Baseball-Mannschaft Philadelphia Phillies. Wieso die Villen seit Jahren leer stehen, ist unklar. Die Familie hat sich bislang nicht dazu geäussert.
«Es ist tragisch»
Die Behörden kennen beide Objekte und versuchen, den Vandalismus zu beenden. «Beide Grundstücke gehören ein und derselben Person, die in eklatanter Weise gegen das Gesetz verstösst. Unser Büro hat die Angelegenheit an die Abteilung für verlassene Gebäude des Bau- und Sicherheitsministeriums weitergeleitet, um sicherzustellen, dass die Massnahmen dringend und schnell in vollem Umfang umgesetzt werden», erklärt das Büro von Stadtrat Nithya Raman auf Anfrage von TV-Sender Eyewitness News.
Die Nachbarn hoffen ebenfalls auf ein baldiges Ende. «Es ist tragisch. Ich bin (praktisch) in diesem Haus aufgewachsen. Ich habe es gesehen, als es noch sehr klein war und nicht viel hermachte. Ich bin mit dem Sohn des früheren Bauherrn aufgewachsen – und zu sehen, wie es jetzt ist, ist einfach unbeschreiblich», klagt ein Anwohner über den Zerfall. Ein anderer Nachbar ergänzt: «Ich wünschte nur, der Eigentümer würde sich irgendwie darum kümmern. Entweder er baut es so her, dass es bewohnbar ist, oder er reisst es einfach ab.»