Nach Unruhen
26 Demonstranten in Kasachstan getötet

Kasachstan erlebt seit Tagen gewaltsame Proteste, laut dem kasachischen Innenministerium wurden 26 Demonstranten getötet.
Publiziert: 07.01.2022 um 07:02 Uhr
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In der Wirtschaftsmetropole Almaty gingen Tausende von unzufriedenen Kasachen auf die Strasse.
Foto: AFP

Infolge der Unruhen im zentralasiatischen Kasachstan sind nach Angaben des Innenministeriums 26 Demonstranten getötet worden. Zudem habe es mehr als 3000 Festnahmen gegeben, berichtete der Staatssender Khabar 24 am Freitagmorgen unter Berufung auf das Ministerium. Die Behörde sprach demnach von «bewaffneten Verbrechern». Weitere 18 von ihnen seien verletzt worden.

Schon am Donnerstag hatte das Staatsfernsehen von Dutzenden «eliminierten» Menschen in der Millionenstadt Almaty gesprochen. Das liess bereits auf zivile Todesopfer schliessen. Die Behörden hatten aber zunächst nur den Tod von 18 Sicherheitskräften bestätigt.

Präsident Kassym-Jomart Tokajew sagte laut Khabar 24, dass die – von ihm so bezeichneten – Anti-Terror-Einsätze bis zur «kompletten Auslöschung der Kämpfer» andauern sollen. In Almaty im Südosten des Landes, wo die Ausschreitungen besonders heftig gewesen waren, sollen sich bewaffnete Demonstranten im Gebäude eines Fernsehsenders verschanzt haben. Die Ordnung im Land sei aber weitgehend wiederhergestellt, sagte Tokajew. Der Staatschef wollte sich am Mittag in einer Ansprache an das kasachische Volk wenden.

Auslöser war der Unmut über gestiegene Treibstoffpreise

In Kasachstan gibt es seit Tagen beispiellose Proteste gegen die autoritäre Führung des Landes. Auslöser der Unruhen in der öl- und gasreichen Ex-Sowjetrepublik war Unmut über gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen. Sie schlugen aber schnell in teils gewaltsame Proteste gegen die Regierung, Korruption und Machtmissbrauch um.

Kasachstan wurde über Jahrzehnte von dem autoritären Machthaber Nursultan Nasarbajew regiert, der auch nach seinem Rücktritt 2019 grossen Einfluss behielt. Als Reaktion auf die Proteste entliess der jetzige Präsident Tokajew die gesamte Regierung und verhängte einen landesweiten Ausnahmezustand. (SDA)

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