Nach tödlicher Polizeigewalt in Frankreich
Auch Ausschreitungen in Belgien – 30 Festnahmen

Zwei Tage nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen 17-Jährigen in Frankreich ist es auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel zu Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und Ordnungskräften gekommen.
Publiziert: 30.06.2023 um 08:49 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2023 um 13:41 Uhr
Einsatzkräfte der Polizei patrouillieren im Zentrum von Brüssel. Foto: Sylvain Plazy/AP
Foto: Sylvain Plazy

Nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga wurden etwa 30 Menschen festgenommen, ein Grossteil davon waren Minderjährige. Jugendliche hätten sich ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Ordnungskräften geliefert und es habe mehrere Brände gegeben, erklärte die Polizei. Wie die Brüsseler Verkehrsgesellschaft auf Twitter mitteilte, wurde ein Teil des öffentlichen Personennahverkehrs eingestellt.

Belgische Medien zeigten Bilder eines brennenden Autos und von Polizisten in Kampfmontur. Laut Polizei hatten Jugendliche am Donnerstag in sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, sich als Reaktion auf den Tod des 17-Jährigen in Frankreich zu versammeln. Spannungen gab es laut Belga vor allem rund um das zentral gelegene Stadtviertel Anneessens.

Eine Motorradstreife hatte den Jugendlichen im französischen Nanterre am Dienstagmorgen am Steuer eines Autos gestoppt. Als der junge Mann plötzlich anfuhr, fiel der tödliche Schuss aus der Dienstwaffe des Polizisten. Gegen den Beamten wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Totschlags eingeleitet, er kam in Untersuchungshaft. Der Einsatz der Waffe bei der Kontrolle war nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft nicht gerechtfertigt. In Frankreich gibt es seit Tagen Unruhen.

(SDA)

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