Zehn Tage nach dem islamistischen Anschlag in Brüssel auf zwei schwedische Fussballfans hat die belgische Justiz den mutmasslichen Waffenlieferanten des von der Polizei erschossenen Täters angeklagt. Gegen den 44 Jahre alten Tunesier werde wegen Mordes mit terroristischem Hintergrund ermittelt, teilte die belgische Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Brüssel mit. Der Mann befinde sich in Untersuchungshaft.
Die Polizei hatte ihn am Vortag festgenommen. Er steht im Verdacht, dem von der Polizei erschossenen Todesschützen Abdesalem L. (†45) die automatische Waffe besorgt zu haben. Dieser hatte am Montag vor einer Woche zwei Schweden erschossen. Die dschihadistische Organisation Islamischer Staat (IS) erklärte später, der Täter sei einer ihrer Kämpfer gewesen.
Zwei Schweden in Brüssel erschossen
Im Zusammenhang mit dem Anschlag in Brüssel waren am Montag bereits in Paris zwei Tunesier wegen Bildung einer «terroristischen» Gruppe sowie Beihilfe zum Mord in Verbindung mit einem Terroranschlag angeklagt worden.
Der 45 Jahre alte Tunesier Abdesalem L. hatte am 16. Oktober vor einem EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden in Brüssel zwei schwedische Fans erschossen und zwei weitere Menschen verletzt. Der Täter konnte zunächst flüchten, wurde jedoch einen Tag später von der belgischen Polizei aufgespürt und erschossen. (AFP)