Nach schweren Ausschreitungen
Jetzt schickt die Nato 700 weitere Soldaten in den Kosovo

Nach den Ausschreitungen im Kosovo handelt nun die Nato: Rund 700 weitere Soldaten werden ins kleine Balkanland entsendet.
Publiziert: 30.05.2023 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2023 um 19:24 Uhr
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Die Nato-Truppen im Kosovo sollen um rund 700 Soldaten verstärkt werden.
Foto: AFP

Nach den jüngsten Ausschreitungen im Kosovo verstärkt die Nato ihre Truppenpräsenz um mehrere Hundert Soldaten. Das zuständige Kommando im italienischen Neapel kündigte am Dienstag an, mehrere Verbände aus der Bereitschaft in das kleine Balkanland zu entsenden. Aus Militärkreisen in Brüssel hiess es, es handele sich um ein Kontingent von etwa 700 Mann. Derzeit sind etwa 3800 Soldaten der Nato-geführten Schutztruppe KFOR im Kosovo stationiert. Ein weiteres Bataillon der operativen Reserve werde in Bereitschaft versetzt, hiess in der Mitteilung weiter. Am Dienstagabend bestätigte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) die deutliche Aufstockung der Truppen.

Am Montag war es im serbisch bevölkerten Norden des Kosovos zu schweren Ausschreitungen gekommen. Militante Serben griffen in der Ortschaft Zvecan KFOR-Truppen mit Brandsätzen und Steinen an. Diese setzten Tränengas und Blendgranaten ein. 30 italienische und ungarische Soldaten sowie mehr als 50 Serben erlitten Verletzungen.

Die Serben im Nord-Kosovo protestieren seit Tagen gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister. Die heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Provinz hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt diesen Schritt bis heute nicht an und verlangt die Rückgabe seiner ehemaligen Provinz.

Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land Kosovo mit seiner mehrheitlich ethnisch-albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber von Belgrad bis heute als serbische Provinz betrachtet. Rund 120'000 Serben leben im Kosovo, vor allem im Norden des Landes. Die Demonstrierenden fordern den Abzug der kosovarischen Sicherheitskräfte aus der Region und die Absetzung ethnisch-albanischer Bürgermeister. (SDA/AFP)

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