Nach saudischem Druck
Libanesischer Minister erklärt Rücktritt

Nach einer wochenlangen diplomatischen Krise mit Saudi-Arabien und zunehmendem Druck hat der libanesische Informationsminister George Kurdahi seinen Rücktritt erklärt.
Publiziert: 03.12.2021 um 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2021 um 11:39 Uhr
HANDOUT - George Kurdahi, Informationsminister des Libanon, spricht auf einer Pressekonferenz. Kurdahi hat seinen Rücktritt bekannt gegeben, um den diplomatischen Streit mit Saudi-Arabien zu entschärfen, den er durch seine Äußerungen über den Kampf der jemenitischen Huthi-Rebellen gegen Saudi-Arabien ausgelöst hatte. Foto: -/Dalati Nohra/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
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Er habe die Entscheidung getroffen, weil das Land wichtiger sei als er, erklärte der christliche Politiker am Freitag.

Kurdahi, ein früherer Quiz-Master, stand in der Kritik, weil er vor Amtsantritt den Kampf der jemenitischen Huthi-Rebellen gegen Saudi-Arabien gerechtfertigt hatte. Als diese Äusserungen bekannt wurden, riefen Saudi-Arabien und andere Golfstaaten ihre Botschafter zurück. Riad stoppte zudem alle Exporte aus dem Libanon.

Wirtschaftskrise im Libanon

Das Land am Mittelmeer leidet seit mehr als zwei Jahren unter der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Der Konflikt mit Saudi-Arabien, einem wichtigen Wirtschaftspartner, verschärfte die Lage und trug zum weiteren Verfall der libanesischen Lira bei. Mittlerweile leben rund zwei Drittel der Bevölkerung in Armut.

Der Libanon ist auf internationale Hilfe angewiesen, um die Wirtschaftskrise und die Folgen der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut vor mehr als einem Jahr zu bekämpfen. Aus libanesischen Regierungskreisen hiess es, Kurdahis Rücktritt stehe in Verbindung mit der Reise des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an den Golf, wo dieser den Weg zur Beendigung der Krise ebnen wolle. Macron ist derzeit zu einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar und Saudi-Arabien unterwegs. Frankreich hat als frühere Mandatsmacht noch immer enge Beziehungen zum Libanon.

(SDA)

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