Nach Kritik an Papst Franziskus
Bischof entmachtet ukrainischen Priester in der Schweiz

Der ukrainische Priester Nazar Zatorskyy hat sich mit dem Papst angelegt. Nun muss er eine Leitungsaufgabe in der Schweiz abgeben.
Publiziert: 31.03.2024 um 09:46 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2024 um 10:07 Uhr
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Papst Franziskus sagte im Tessiner Fernsehen, die Ukraine solle Mut zur weissen Flagge haben.
Foto: imago/Independent Photo Agency Int.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Diplomatie wurde dem ukrainischen Priester Nazar Zatorskyy (45) nicht in die Wiege gelegt. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine teilt der Gottesmann scharf aus. Er vergleicht Wladimir Putin mit Hitler und kritisiert die Schweizer Neutralität ebenso wie die Zurückhaltung des Papstes, Moskau zu kritisieren.

Bezichtigte Papst russische Propaganda zu verbreiten

Als Papst Franziskus (87) im Tessiner Fernsehen die Ukraine indirekt dazu aufforderte, die weisse Flagge zu hissen und Mut zu Verhandlungen zu haben, platzte Zatorskyy der Priesterkragen. Mit scharfen Worten griff er den Stellvertreter Christi auf Erden an und warf ihm vor, russische Propaganda zu verbreiten.

Sein Temperament wird Zatorskyy nun zum Verhängnis. Als Priester der griechisch-katholischen Kirche ist sein Vorgesetzter nicht der Bischof von Chur, sondern ein ukrainischer Bischof in Paris. Der hat ihm mit sofortiger Wirkung die Aufgabe des bischöflichen Beauftragten für die Schweiz entzogen.

Gottesdienste darf er weiterhin abhalten

Zatorskyy koordinierte bislang in der Schweiz die Ukrainer-Seelsorge – aufgrund der vielen Flüchtlinge eine immense Aufgabe. Zumal in die ukrainischen Gottesdienste nicht nur Katholiken kommen, sondern auch viele Orthodoxe, die den Kuschelkurs zwischen dem Moskauer Patriarchen Kyrill (77) und Kreml-Chef Putin (71) kritisieren.

Als einfacher Priester darf Nazar Zatorskyy weiterhin Gottesdienste feiern. Zatorskyy zu Blick: «Ich lasse mir nicht den Mund verbieten und werde weiterhin für die Freiheit der Ukraine kämpfen.»

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