«Sie machen Rucksäcke und Taschen voll und gehen, ohne die Ware zu bezahlen.» Die Vorwürfe, die ein Betreiber des Edeka Regensburg diese Woche gegen Asylsuchende aus der Region erhob, wiegen schwer.
In einem Facebook-Post machte er seinem Ärger über Asylsuchende, die in der Filiale regelmässig klauen würden, Luft. Die Aktion schien nicht bei allen gut anzukommen: Der Filialleiter wird jetzt nämlich bedroht. Das berichtet «Bild» und bezieht sich auf einen weiteren Facebook-Beitrag des Betreibers.
Jetzt attackieren ihn Links-Extreme
Darin schreibt er: «Leider werde ich gerade durch Ultra-Linke fertiggemacht, es wurde mir auch schon per Instagram gedroht.» So würden ihm extreme Linke vorwerfen, Hetze gegen Flüchtlinge zu betreiben – andere dagegen hätten ihm geschrieben, dass er «mit Konsequenzen» rechnen müsse.
Ultra-Rechte wiederum würden die Erzählungen aus seinem Post für sich benutzen. Dass nun beide Seiten die Geschichte für sich zu nutzen versuchen, sei ganz und gar nicht in seinem Sinne. «Ich bin weder rechts noch links. Ich habe nur über die Tatsachen berichtet», schreibt der Filialleiter.
Filialleiter erhielt auch viel Zuspruch
Da er niemandem eine Plattform bieten will, habe er den Post inzwischen vom Netz genommen. «Mir ging es nur um die Diebstähle», sagt er zur «Bild». Zudem betont er erneut, dass er nichts gegen Ausländer habe und selbst Migrationshintergrund besitze.
Immerhin habe er neben den Negativmeldungen auch viel Zuspruch erhalten. Darunter hätten sich viele Marktleiter befunden, denen es genau so gehen soll. «Die riefen mich aus ganz Bayern an, Nürnberg, Münchner Raum, denen geht es genauso, diese Diebstähle sind eine Plage.»
Unfassbar: Seit dem Sommer habe er 20 Anzeigen erstattet. Auf Anfrage der Zeitung bestätigt die Polizei Regensburg die Diebstähle. Dabei handle es sich in einem Drittel der Fälle um tunesische Staatsangehörige mit Asylhintergrund. (dzc)