Der russische Oppositionelle Nawalny mit Unterstützern

Nach einem Giftanschlag
Alexej Nawalny will am Sonntag nach Russland zurückkehren

Der nach einem Giftanschlag in Deutschland behandelte russische Oppositionelle Alexej Nawalny will am Sonntag nach Russland zurückkehren. Kreml-Kritiker wurde nach Giftanschlag in Berliner Charité behandelt.
Publiziert: 13.01.2021 um 10:20 Uhr
Der Giftanschlag auf den Kremlgegner Alexej Nawalny (44) wirft weiterhin Fragen auf. (Archivbild)
Foto: MAXIM ZMEYEV

Er habe für den 17. Januar ein Ticket für einen Flug nach Russland gebucht, erklärte Nawalny am Mittwoch im Online-Dienst Instagram. Auf den Kreml-Kritiker war im August in Sibirien mit einem Nervengift aus der Nowitschok-Gruppe ein Anschlag verübt worden. Anschliessend wurde er nach Deutschland ausgeflogen und in der Berliner Charité behandelt.

Russische Agenten wollten Alexej Nawalny töten

«Ich habe überlebt», schrieb Nawalny bei Instagram. Erneut beschuldigte er den russischen Präsidenten Wladimir Putin, den Anschlag auf ihn «in Auftrag gegeben» zu haben. Nawalny wirft dem russischen Geheimdienst FSB vor, hinter seiner Vergiftung zu stecken. Die russische Regierung bestreitet jede Beteiligung an dem Anschlag.

Nawalny hatte den Giftanschlag im August nur knapp überlebt. Zwei Tage nach seinem Zusammenbruch während eines Inlandsflugs wurde er zur Behandlung nach Berlin gebracht. Laut Laborergebnissen in Deutschland, Frankreich und Schweden, welche die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) bestätigte, wurde Nawalny mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet.

In Russland könnte ihm Haftstrafe drohen

Nawalny hatte bereits in der Vergangenheit angekündigt, nach Russland zurückkehren zu wollen. Am Dienstag hatten seine Unterstützer der Regierung in Moskau vorgeworfen, die Rückkehr des Kreml-Kritikers behindern zu wollen.

Nawalny selbst veröffentlichte am Dienstag im Online-Dienst Twitter Gerichtsunterlagen, aus denen hervorgeht, dass ihm in Russland eine Haftstrafe drohen könnte. Dabei soll es um angebliche Verstösse gegen Bewährungsauflagen gehen, die ein Gericht im Dezember 2014 wegen der Veruntreuung von Geldern gegen ihn verhängt hatte. (AFP)

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