Manchmal ist es ein Schmetterlingsschlag. Dieses Mal wars ein Hundebellen, das den Lauf der Dinge änderte. Ein Paar, das am vergangenen Wochenende auf seinem Anwesen im nordwestlichen Pennsylvania einem Kläffen nachging, stiess auf einen Mordverdächtigen, der neun Tage zuvor aus dem Gefängnis in Warren County geflohen war.
Michael B.* (34) war wegen Brandstiftung und Einbruchdiebstahl eingesessen und steht im Verdacht, in einen Mordfall verwickelt zu sein. Zudem wird er mit Autodiebstahl und der Entführung eines Paares in der Region in Verbindung gebracht. B. stieg am 6. Juli im Gefängnis mithilfe von Fitnessgeräten zu einem Fenster hoch und seilte sich auf der anderen Seite mit Leintüchern ab. Jetzt konnte ihn die Polizei verhaften.
Bild in den Nachrichten gesehen
In einem Interview mit NBC News erzählen Cindy und Ron Ecklund aus Conewango Township, wie es dazu kam. Das Paar fuhr mit seinem Golfwagen hinaus, um herauszufinden, warum ihr Hund bellte. Dann trafen die beiden im hinteren Teil ihres Anwesens auf den gesuchten Gefängnisausbrecher. Ron Ecklund: «Der Herr stand auf, und ich fragte ihn: ‹Was machst du hier?›» Er campiere hier, soll B. geantwortet haben.
Ron Ecklund erkannte den gesuchten Mordverdächtigen sofort. Er hatte sein Bild im Zusammenhang mit dem spektakulären Gefängnisausbruch in den Nachrichten gesehen. Ecklund erklärte seiner Frau, er wolle zurück zum Golfwagen gehen, damit sie in ihr Haus zurückkehren könnten. «Wir waren noch nicht einmal halb den Hof hinauf, und ich sagte: ‹Wähle 911. Ich weiss genau, wer das ist.›»
B. wurde daraufhin von Suchtrupps und zwei Suchhunden durch die Wälder verfolgt. Nach einer zweistündigen Flucht traf er auf eine Strassensperre und konnte von der Polizei festgenommen werden.
Hoffnung auf 22'000 Dollar Belohnung
An der Suche durch mehrere Strafverfolgungsbehörden waren auch Helikopter und Drohnen beteiligt. George Bivens, der stellvertretende Kommissar für Operationen bei der Polizei von Pennsylvania, dankt den Einwohnern der Gegend für ihre Geduld bei der Fahndung: «Ich weiss, dass sie nervös und ängstlich waren, aber sie waren gegenüber all unseren Leuten zuvorkommend.»
Die Ecklunds nehmen nun für sich in Anspruch, dass sie die von den Behörden ausgesetzte Belohnung von 22'000 Dollar für Angaben über den Aufenthaltsort des Ausbrechers einstreichen dürfen. (noo)
* Name bekannt