Der 8. Dezember 1980 sandte Schockwellen durch die Musikwelt: An dem Wintertag feuerte der Texaner Mark David Chapman (67), ein geistig gestörter Einzelgänger, fünf Schüsse auf Beatles-Sänger John Lennon (1940–1980) vor dessen Wohnung in New York ab. Vier Schüsse trafen den Musiker am Rücken, er erlag wenig später in einem Spital seinen Verletzungen.
Die britische «Daily Mail» berichtet nun von einer Todesliste, die Chapman angefertigt haben soll. Darauf standen nebst Lennon noch Namen von vielen weiteren prominenten Persönlichkeiten.
Unter ihnen: Musik-Legende David Bowie (1947–2016), Schauspieler Marlon Brando (1924–2004) und Jackie Kennedy Onassis (1929–1994), die ehemalige First Lady der USA. Die Liste taucht erstmalig in einer neuen TV-Dokumentation auf, die der Frage auf den Grund geht, wieso Chapman seine Tat begangen haben soll.
Mehr prominente Mordfälle
Zusammensetzung der Liste unklar
Der Texaner gab die Tat zwar zu, gab später aber an, sich nicht mehr daran zu erinnern – weder daran, auf den Sänger gezielt, geschweige denn geschossen zu haben. Die Dokumentation stellt sogar die abenteuerliche These auf, Chapman könnte unschuldig sein – und bringt sogar einen anderen potenziellen Attentäter ins Spiel.
Aufgrund des fehlenden Motivs für den Lennon-Mord tappen die Behörden auch im Dunkeln, wieso die anderen Promis auf der Todesliste landeten. Man mutmasst, dass es Chapman auf Personen aus dem politisch linken Spektrum abgesehen haben könnte – Brando und Onassis gehörten diesem an.
Kommt Chapman je frei?
Mark David Chapman wurde wegen seiner Gräueltat 1981 zu 20 Jahren Haft verurteilt, ist bisher aber noch immer nicht auf freiem Fuss. Der US-Sender CNN erklärte 2018 in Berufung auf verantwortliche Beamte, eine Entlassung des Mörders sei «mit dem Wohle der Gesellschaft unvereinbar».
Nächsten Februar findet die nächste Bewährungsanhörung statt – seit dem Jahr 2000 wurden bisher alle zwölf Anträge Chapmans abgelehnt. (las)