Mehr als zehn Jahre nach dem grausigen Fund von insgesamt elf Leichen auf der New Yorker Insel Long Island hat die Polizei einen Verdächtigen gefasst. Der Mann wurde im Zuge der Ermittlungen zu den sogenannten Gilgo-Beach-Morden am Donnerstagabend in Manhattan festgenommen, wie der Polizeichef des Landkreises Suffolk County, Rodney Harrison, am Freitag sagte. «Er befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam.»
Demnach wurde für den Verlauf des Tages eine offizielle Anklage erwartet. Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen New Yorker Architekten.
Der rätselhafte Fall hatte 2010 begonnen und das Land in Atem gehalten. Bei der Suche nach einer vermissten Prostituierten entdeckten Ermittler entlang des abgelegenen Strandabschnitts Gilgo Beach auf Long Island nach und nach Leichen und Leichenteile. In fünf Fällen handelte es sich bei den Opfern um Prostituierte.
Gilgo Beach «Ablageplatz für sterbliche Überreste»
Die Vorstellung, dass ein Serienmörder in der Gegend sein Unwesen treiben könnte, hatte für Angst und Schrecken gesorgt. Allerdings gingen die Behörden in der Folge nicht von einem einzelnen Serientäter aus.
So sagte der damals zuständige Staatsanwalt Thomas Spota im Frühjahr 2011, es gebe «keinen Beweis, dass alle Leichen das Werk eines Mörders sind». Die Gegend um Gilgo Beach sei vielmehr «für einige Zeit als Ablageplatz für sterbliche Überreste genutzt» worden.
Unklar war zunächst, welche Morde dem jetzt festgenommenen Verdächtigen zur Last gelegt werden. Die Behörden kündigten für Freitagnachmittag (Ortszeit) eine Pressekonferenz an. (ter/AFP)