Robert B.* (50) wurde am Mittwoch zur Todesstrafe verurteilt. Bundesgeschworene verhängten am Mittwoch ein Todesurteil gegen den Lkw-Chauffeur, der vor fast fünf Jahren in einer Synagoge bei einem der abscheulichsten antisemitischen Angriffe in der Geschichte der USA elf Gläubige getötet und sieben weitere verletzt hatte. Es handelt sich um das erste Todesurteil auf Bundesebene in den USA unter Präsident Joe Biden (80), der im Wahlkampf gesagt hatte, die Strafe abschaffen zu wollen.
Am 27. Oktober 2018 stürmte er mit einem halbautomatischen Gewehr und drei Pistolen bewaffnet eine Synagoge in Pittsburgh während einer Taufzeremonie. Laut Augenzeugen hat er «alle Juden müssen sterben» gerufen. Er hatte sich laut Anklage bereits vor dem Anschlag judenfeindlich geäussert und Juden als «Kinder Satans» bezeichnet.
Im Juni war B. bereits in allen 63 Anklagepunkten für schuldig befunden worden. Die Geschworenen verurteilten ihn unter anderem wegen Hassverbrechen mit Todesfolge.
Mehr als 3500 antisemitische Vorfälle in den USA in 2022
Über die Verhängung der Todesstrafe müssen sich die Geschworenen einig sein, andernfalls erhält der Schütze eine lebenslange Haftstrafe ohne die Möglichkeit einer Bewährung. Das Gremium wird nun sein Urteil dem Richter des US-Bezirksgerichts Robert Colville übermitteln, der die Entscheidung zwangsläufig gegen den Schützen durchsetzen wird.
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In den USA leben Schätzungen zufolge rund sechs Millionen Juden, immer wieder gibt es antisemitische Angriffe. Die Nichtregierungsorganisation Anti-Defamation League registrierte im vergangenen Jahr 3697 antisemitische Vorfälle von Belästigung über Vandalismus bis hin zu tätlichen Angriffen. Das war eine Zunahme um 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und die höchste Zahl seit Beginn der Zählung im Jahr 1979. (nad)
*Name bekannt