Darum gehts
- Minecraft-Film sorgt für Hype und Chaos in Kinos
- Jugendliche randalieren, werfen Popcorn und schmuggeln sogar echte Hühner ins Kino
- Ein Kino in New Jersey verbietet Minderjährigen den Zutritt ohne Begleitung
Seit dem 3. April läuft «Ein Minecraft Film» in den Deutschschweizer Kinos. Die Verfilmung des Spiels «Minecraft», dem meistverkauften Videospiel aller Zeiten, sorgt in den sozialen Medien für einen regelrechten Hype. Zahlreiche Memes, Szenen und Zitate werden geteilt.
Besonders viral gehen jedoch Reaktionen direkt aus den US-amerikanischen Kinosälen. Auf Tiktok teilen Kinobesucher ihre Filmerfahrungen. Bei bestimmten Szenen brüllen sie Dialogzeilen mit und applaudieren frenetisch. Man springt auf, die Hände werden in die Luft gerissen. Ausnahmezustand herrscht.
Randale und Tierquälerei
Popcorn und Becher fliegen quer durch die Luft. Der Inhalt verteilt sich im gesamten Kinosaal. Auch Luftschlangen, Konfetti und Toilettenpapier werden umhergeschleudert. Je extremer die Randale, desto aufgestachelter erscheint die Menge. Und das bringt Aufrufe in den sozialen Medien. Es sind vor allem männliche Teenager, die mit ihren Reaktionen immer mehr herausstechen wollen.
Einige treiben diesen Trend bis ins Extreme. Wegen einer bestimmten Filmszene, in welcher ein Huhn gezeigt wird, schmuggeln Kinobesucher vereinzelt echte Hühner in den Saal. Während der Szene halten sie die Hühner im Chaos und Lärm über ihre Köpfe – purer Stress für die Tiere.
US-Kinos von Trend überrollt
Dieser Trend spült neue Zuschauer zwar in Strömen in die Kinos – doch danach bleiben diese komplett verwüstet zurück. Gegenüber dem US-amerikanischen TV-Sender NBC New York erklärt Dave Rose, Besitzer eines Kinos in Washington Township im US-Bundesstaat New Jersey: «Eine Gruppe von Teenagern hat Sitze kaputtgemacht, sie haben mit Lotion herumgespritzt, ich weiss nicht, warum. Sie haben eine furchtbare Sauerei angerichtet.»
Viele Anrufe von Eltern würden eingehen, die sich über das schlechte Kinoerlebnis mit ihren Kindern beschweren. In den sozialen Medien berichten Kinobesucher, dass sie umherfliegende Trinkbecher an den Kopf geschleudert bekommen hätten. Das Kino in Washington Township zieht nun einen Schlussstrich – Minderjährige können nur noch in Begleitung eines Erwachsenen den Minecraft-Film anschauen.
Regisseur feiert die Aktionen
Jared Hess, Regisseur des Minecraft-Films, zeigte sich in einem Interview mit «Entertainment Weekly» über die Reaktionen auf Tiktok begeistert. Er feiert, dass sich die Zuschauer mit Familie und Freunden so Erinnerungen schaffen könnten. Dass die Kinobesitzer mit der Situation überfordert sind, nimmt er nicht ernst: «Es ist schon komisch, wenn man zu viel Spass hat und die Polizei gerufen wird. Es ist lustig, weil ich denke, dass es nur darum geht, zu jubeln und mit Popcorn zu werfen.»
Bereits 2022 sorgte der «Gentleminions»-Trend, der sich anlässlich des Films «Minions» in den sozialen Medien verbreitete, für Chaos in den Kinos. Teenager in Anzügen und Sonnenbrillen strömten scharenweise in die Kinos und störten besonders in den USA mit Lärm und Randalen.