Meteorologe zur Balkan-Hitze
«Lokal werden bis zu 50 Grad erreicht»

Südeuropa wird von einer Hitzewelle überrollt. Das Thermometer zeigt bereits jetzt über 40 Grad an. Und Meteorologen warnen: Es wird noch heftiger.
Publiziert: 30.07.2021 um 13:29 Uhr
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Aktualisiert: 01.08.2021 um 12:20 Uhr
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Südeuropa wird von einer Hitzewelle heimgesucht.
Foto: Meteo Alarm

Während in der Schweiz ab Freitag wieder heftige Gewitter, Hagel und Sturmböen erwartet werden, herrscht in Südeuropa eine Gluthitze. Bereits jetzt werden etwa in Bosnien und Herzogowina bis zu 40 Grad gemessen. Im Süden Italiens sieht es ähnlich aus.

Doch der Höhepunkt der Hitzewelle ist das damit wohl noch nicht. Aktuelle Prognosen zeigen: An manchen Orten könnte das Thermometer sogar die 50-Grad-Marke erreichen. Meteorologe Roger Perret von Meteonews sagt zu Blick: «Man muss tatsächlich davon ausgehen, dass in manchen Regionen 50 Grad gemessen werden könnten.» Derzeit zeigten Temperaturmessungen in der Region eine stark steigende Tendenz. Es gebe keine Hinweise darauf, dass sich dieser Trend in den kommenden Tagen ändere.

Situation ist «extrem»

Die aktuelle Situation sei «extrem», sagt Perret. «Eine solche Hitzewelle ist selten, wenn nicht sogar einmalig.» 2021 präsentiere sich sowieso bisher als Jahr der Extreme: In der Schweiz mit Starkregen und Hagel während des gesamten Hochsommers, im Süden Europas mit brütender Hitze.

Problematisch sei insbesondere, dass sich die Hoch- und Tiefdruckgebiete über Europa derzeit kaum verschieben. «Diese Gebiete verharren seit Wochen über Südeuropa. Aus Afrika zieht heisse Luft über Süditalien, Griechenland und die Türkei und kann von dort kaum mehr abziehen. Darum ist es auch so heiss», erklärt Perret.

Keine Wetterveränderung – auch nicht in der Schweiz

Den lokalen Behörden bereiten die hohen Temperaturen grosse Sorgen. Bereits kam es an diversen Orten zu grossen Waldbränden, die nur schwer unter Kontrolle gebracht werden können. Die hohen Temperaturen können zudem bei zu langen Aufenthalten im Freien zu Hitzeschlägen oder gar Todesfällen führen.

Dass sich das Hochdruckgebiet über Südeuropa in Bälde Richtung Schweiz verschiebt und so auch bei uns für sommerliche Temperaturen sorgt, schliesst Perret aus. «Gemäss den aktuellen Prognosen wird sich die aktuelle Konstellation bis mindestens Mitte August halten.» Heisst: Während es in Südeuropa brütend heiss ist, herrscht in der Schweiz weiterhin mehrheitlich trübes Wetter. (zis)

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