Tosende Wassermassen beim Comer See
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Wegen Starkregen:Tosende Wassermassen beim Comer See

Wetter-Chaos in Italien
Como von Schlammlawinen und Erdrutschen erfasst

In Norditalien tobt ein heftiges Unwetter. Autos werden von den Fluten weggespült, Strassen sind nach Erdrutschen blockiert und zahlreiche Menschen mussten evakuiert werden.
Publiziert: 28.07.2021 um 14:55 Uhr
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Das Unwetter in der Region Como blockiert mehrere Strassenabschnitte.
Foto: keystone-sda.ch

Die heftigen Regenfälle in der Region Como nahe der Schweizer Grenze sorgen seit Tagen für Chaos. Die überschwemmten Strassen gleichen Schlammflüssen, Erdrutsche legen den Verkehr lahm. Wassermassen strömen ins Tal und reissen alles mit.

Ein Video auf Twitter zeigt, wie ein Auto weggeschwemmt wird. Der Wagen hat keine Chance gegen die Fluten.

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«Wir sind isoliert»

Wegen des Ausnahmezustands sind zahlreiche Dörfer abgeschnitten. «Wir sind isoliert. Alle Strassen rund um den See sind wegen zahlreicher Erdrutsche gesperrt. Die Dörfer sind voller Schlamm», berichtet ein Augenzeuge auf Twitter.

Die Strada Statale 340 Regina, die entlang des linken Seeufers verläuft, ist an mehreren Stellen unterbrochen. Am Dienstag musste die Feuerwehr in Como zu 60 Einsätzen ausrücken.

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In Brienno waren 50 Personen nach einem Erdrutsch in ihren Häusern gefangen. Dieser hatte ein Gasleck verursacht.

Impfzentrum musste schliessen

In Cernobbio hielt eine Stützmauer den Fluten nicht stand. Zwei Mehrfamilienhäuser, die vom Hochwasser des Baches Breggia bedroht waren, mussten evakuiert werden.

Auch das grösste Impfzentrum der Provinz Como in der Villa Erbe musste am Dienstagabend die Türen schliessen, schreibt «La Repubblica». Der Sachschaden ist immens. «Wir haben wirklich dramatische Momente erlebt», sagt der Bürgermeister von Cernobbio, Matteo Monti.

In Laglio musste eine ältere, herzkranke Frau von der Feuerwehr gerettet werden. Bilder der Einsatzkräfte zeigen, wie zwei Männer die Seniorin tragen.

Lage in Blevio kritisch

Noch immer kritisch ist die Lage in Blevio. Dort ging bereits am Sonntag ein Erdrutsch nieder. Das Strassennetz ist noch nicht wiederhergestellt. Zwei mit Schlamm geflutete Häuser sind nun einsturzgefährdet, berichtet der «Corriere della Sera».

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Währenddessen warnt die Polizei in Como die Bevölkerung vor neuen Gewittern am Mittwoch. Die Leute sollen möglichst zu Hause bleiben und nur im Notfall rausgehen. Verletzte seien bisher keine gemeldet worden.

Auch südlich von Como in der Region Emilia Romagna herrschte zu Beginn der Woche Weltuntergangs-Stimmung. Ein Hagelsturm fegte über die Stadt Parma. Gemäss Messungen erreichen die Körner eine Grösse von über 10 Zentimetern. Ganze Gärten wurden zerstört. Auf der A1 werden Dutzende Auto-Windschutzscheiben zerschlagen. Autodächer und Kühlerhauben wurden zerbeult.

Und auch im Tessin hinterlässt der starke Regen Spuren. Seit Mittwochmorgen ist die Autobahn A2 zwischen Lugano und Melide/Bissone wegen Erdrutschen unterbrochen und seit der Nacht die Bahnstrecke von Cadenazzo nach Luino in Italien. Zahlreiche Strassen sind unpassierbar, und es kam zu Überschwemmungen. (man)

Weitere Infos zu den Unwettern finden Sie in unserem Ticker.

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