Von wegen Sonnenstube! Immer wieder ziehen Gewitterwolken über den Südkanton. Auch in diesen Tagen und Stunden kam es im Tessin zu heftigen Regenfällen. Wieder schwollen Bäche an und traten über die Ufer und über die Auffangbecken. Dabei wurden tonnenweise Geröll, Schlamm und Holz über Strassen und zum Teil ins Wohngebiet getragen. Am Nachmittag warnte die Polizei: «Bleibt Zuhause, meidet Wasserläufe und steiles Gelände».
Besonders betroffen ist der Süden. In Vacallo TI brach in der Via Alle Cascine ein Stück asphaltierte Strasse weg. Der Verkehr wurde gesperrt. Die Breggia droht das Einkaufszentrum von Balerna TI zu überfluten. Der Parkplatz wurde geräumt. In Chiasso TI steht die Unterführung in der Via Dunant komplett unter Wasser. Ein Erdrutsch schob Geröll auf die Schienen zum Monte Generoso. Der Bahnverkehr wurde bis frühestens morgen eingestellt.
Vier Häuser wegen Schlammlawine evakuiert
Nach einem Hagelsturm überrollte am Montag am Ausgang des Tunnels bei Bissone eine Schlammlawine die A2. Die Autobahn musste in Richtung Nord vorübergehend gesperrt werden. Wie der TCS meldete, kam es daraufhin zu Staus in beide Richtungen.
Eine weitere Schlammlawine ergoss sich in die Via Ronchi von Bissone. Die Feuerwehr und die Polizei von Melide liessen vorsichtshalber vier Häuser evakuieren, berichtete die Zeitung «La Regione». Die Bewohner kamen in Hotels unter. Verletzt wurde niemand. Es entstand jedoch hoher Sachschaden. Heute prüft der Kantonsgeologe die Sicherheit am Hang.
Entwurzelte Bäume blockierten die Fahrbahn
In Vacallo TI und im Muggiotal richteten Regen und Hagelsturm Schäden an. In der Nacht auf Montag wurde die Kantonsstrasse und der Parkplatz der Gemeinde Caneggio TI überflutet. Der Verkehr musste umgeleitet werden. Ebenfalls vorübergehend gesperrt wurde die Kantonsstrasse zwischen Arogno TI und Rovio TI. Grund: Entwurzelte Bäume hatten die Fahrbahn blockiert.
«Praktisch alle Flüsse im Raum Mendrisio treten über die Ufer. Ob die Breggia, die Faloppi, die Raggio, Roncaglia und die Laveggio», Alberto Ceronetti, Vizekommandant der Feuerwehr von Mendrisio gegenüber Ticinonline. Etwa 50 Männer seien in 95 Einsätzen heute unterwegs gewesen.