Die Bund-Länder-Konferenz hat sich in Deutschland auf die Corona-Leitlinien für den Herbst geeinigt. Lockerungen sind dabei nicht in Sicht. Die Regeln werden sogar wieder verschärft, wie aus einer Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (67) vom Dienstagabend hervorgeht.
Insbesondere für Ungeimpfte kommts in Deutschland nun faustdick: Denn einerseits haben Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer eine Test-Pflicht für Ungeimpfte beschlossen. Diese soll ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 in Innenräumen gelten. Andererseits werden ab dem 11. Oktober die Gratis-Schnelltests abgeschafft.
Zum Coiffeur nur geimpft, genesen oder getestet
Das heisst: Restaurants, Kinos, Kirchen, Fitnessstudios, Coiffeursalons, aber auch Spitäler und Pflegeheime dürfen nur noch von Geimpften, Genesenen oder mit einem aktuellen negativen Corona-Test besucht werden. Wollen Ungeimpfte dann noch am öffentlichen Leben teilnehmen, dürfte es teuer werden – die Tests müssen sie dann nämlich selber bezahlen.
Ausnahmen sind nur für Personen geplant, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Ebenso nicht betroffen sind Menschen, für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt, etwa Schwangere und Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Notlage soll verlängert werden
Die Corona-Notlage soll ausserdem nach dem 30. September um drei Monate verlängert werden. Der Verlängerung muss der Bundestag am 7. September noch zustimmen.
Die Beschlüsse erfolgen vor dem Hintergrund einer gesunkenen Impfbereitschaft und wieder steigender Corona-Infektionszahlen. Aktuell liegt die Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen je 100'000 Einwohner innerhalb einer Woche – bei 23,5. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 17,9. In Städten wie Berlin (40,7) oder Hamburg (59,4) ist der Wert weit höher als im landesweiten Schnitt.
An noch nicht Geimpfte appellieren Merkel und die Länderregierungschefs, jetzt schnellstmöglich die bestehenden Impfangebote wahrzunehmen. (noo)