Massimiliano Sestito aus Hausarrest in Mailand geflüchtet
Ist dieser Mafioso in der Schweiz untergetaucht?

Einmal mehr ist der Mafioso Massimiliano Sestito der Polizei entwischt. Dem zweifachen Mörder gelang die Flucht aus seinem Hausarrest. Die Behörden suchen ihn nun. Er könnte in der Schweiz untergetaucht sein.
Publiziert: 02.02.2023 um 20:25 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2023 um 20:47 Uhr
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Wo ist Massimiliano Sestito? Der Mann gehörte der mächtigen kalabrischen Mafia 'Ndrangheta an. In der Schweiz wurde er wegen versuchten Mordes gesucht.
Foto: ANSA

Er hat es wieder getan. Die Polizei ist ratlos. Massimiliano Sestito (52) ist auf der Flucht. Der Mafios0 flüchtete am späten Abend des 30. Januar aus dem Hausarrest in Mailand, wie die italienische Presseagentur Agenzia ANSA berichtet.

Er soll eine Schlüsselfigur innerhalb der mächtigen kalabrischen Mafia 'Ndrangheta gewesen sein. Dabei handelt es sich um den reichsten und mächtigsten Mafia-Clan Italiens. Die Familie kontrolliert einen Grossteil des europäischen Kokainhandels.

Wo sich der 52-Jährige gerade aufhält, ist unklar. Womöglich könnte er aber über die Grenze in die Schweiz geflüchtet sein. Denn: Sestito kennt sich hierzulande aus. Er war in eine Serie von Überfällen verwickelt. Und: Anfang der 90er Jahre hatte er auf der Raststätte in Apfelwuhr GR einen Mann derart zugerichtet, dass er wegen versuchten Mordes über Interpol gesucht wurde.

Er wurde am Strand verhaftet

Der ersten von zwei nachgewiesenen Morden beging Sestito 1991. Er erschoss einen Polizisten. Dafür erhielt er eine lebenslange Haftstrafe. Später wurde diese auf 30 Jahre reduziert. 2013 durfte Sestito, das Gefängnis unter der Auflage verlassen, sich regelmässig bei den Behörden zu melden. Dies tat er jedoch nicht. Der Mafioso haute ab.

Nach über einem Monat konnten ihn die Behörden dank eines Hinweises am Strand des italienischen Touristenorts Palinuro schnappen. Nun ist er der Polizei erneut entwischt. Sestito sollte eine 30-jährige Haftstrafe absitzen, wartete allerdings noch auf ein letztes Urteil im Fall des toten Mafiosos, den er während seiner Flucht 2013 angeblich getötet haben soll. Dieses Urteil hätte ihn vielleicht bis ans Lebensende in den Knast gebracht.

Mafia-Kollege geschnappt

Als die Beamten zur täglichen Kontrolle vor seiner Tür standen, war niemand auffindbar. Sestito soll es gelungen sein, seine elektronische Fussfessel zu deaktivieren, sodass seine Spur verloren ging. Achtzehn Tage zuvor kam er aus dem Gefängnis frei und begab sich in Hausarrest. Jetzt ist er auf der Flucht.

Während Sestito noch auf freiem Fuss ist, konnte die Polizei ein anderes Mitglied der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta festnehmen. Es handelt sich um Edgardo Greco (63), der 16 Jahre lang gesucht wurde. Greco war seit mindestens drei Jahren Pizzaiolo in einem Restaurant. 2014 hatte er sich dort niedergelassen. (abt)

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