Weisse Sandstrände, Palmen und türkisblaues Meer. Für viele ist die Reise in die Karibik ein Traum. Für die niederländische Kronprinzessin Amalia (19) ist ihr erster Staatsbesuch Pflicht und ein Spiessrutenlauf. Gemeinsam mit ihren Eltern König Willem-Alexander (55) und Königin Máxima (51) besucht sie bis zum 9. Februar die sechs karibischen Inseln, die zum Königreich gehören. Im Themenfokus steht dabei die Geschichte der Sklaverei, die in den niederländischen Kolonien erst 1873 beendet wurde.
Für den blaublütigen Teenager ist es das öffentliche Comeback nach den Drohungen gegen ihn. Im September wurde bekannt, dass Amalia im Fokus der Drogenmafia steht. Insider vermuten, dass mit einer möglichen Entführung Mafiaboss Ridouan Taghi (45) aus dem Hochsicherheitsgefängnis im niederländischen Vught freigepresst werden soll. Amalia musste von ihrer Studenten-WG in Amsterdam zurück hinter die dicken Palastmauern in Den Haag, bei jedem Schritt wird sie von Personenschützern begleitet. Die Angst steckt auch ihren Eltern in den Knochen. «Amalia kann nicht mehr aus dem Haus, es ist eine sehr harte Situation, die grosse Konsequenzen für ihr Leben hat», sagte Königin Máxima am Rande eines Staatsbesuchs in Schweden, kurz nachdem öffentlich worden war, dass sie um Amalias Leben fürchten muss. «Ich bin echt sehr stolz auf sie, wie sie das alles durchhält», so die stolze Mutter.
Amalia wirkt ernst und verunsichert
Die Anspannung der letzten vier Monate ist der Kronprinzessin auch im Inselparadies anzumerken, auch wenn sie sich nahbar gibt, Delikatessen auf dem Markt probiert, mit Einheimischen tanzt und lacht. Die Bedrohung gegen sie ist nicht aus der Welt. Oft wirkt Amalia in der Karibik verunsichert, ernst, versteckt sich hinter ihren Eltern. Diesen Eindruck macht sie auch auf den niederländischen Royal-Experten Rick Evers (35), der die Königsfamilie seit vielen Jahren begleitet. Bei ihrer Ankunft letzten Freitag versteckte sie beim Verlassen des Flugzeugs ihre Augen hinter einer grossen Sonnenbrille. Gemäss Evers ist dies ein royaler Fauxpas. «Die ehemalige Königin Beatrix hätte das nie geduldet. Wenn man jemanden trifft, schaut man der Person in die Augen», sagt er in einem Interview. Ihr möge man das angesichts ihrer angespannten Situation nachsehen.
Dass sich die nächste Königin der Niederlande dieser Staatsreise stellt, findet im Volk grosse Anerkennung. Es sei ein klares Statement gegen die Angst, die nach wie vor begründet ist. Für die Fans der niederländischen Monarchie ist klar: Amalia ist die mutigste Thronfolgerin Europas.