Im Zentrum Berlins ist es am Freitagabend zu einer blutigen Messerattacke gekommen. Am Holocaust-Mahnmal wurde laut nius.de eine Person schwer verletzt. Bei dem Verletzten soll es sich um einen spanischen Touristen (30) handeln, der im Stelenfeld des Mahnmals mit einer Stichwaffe angegriffen und unmittelbar nach der Attacke ins Spital eingeliefert wurde. Das Opfer war den Angaben nach am Abend in einem stabilen Zustand.
Knapp drei Stunden nach dem Angriff konnte die Polizei den mutmasslichen Täter festnehmen. Er war an den Tatort zurückgekehrt. Der Mann habe bei seiner Verhaftung keinen Widerstand geleistet und habe Blut an den Händen gehabt, sagte Polizeisprecher Florian Nath.
Täter ist Asylbewerber
Rettungskräfte betreuten vor Ort mehrere Personen, die das Geschehen mitansehen mussten. Auch das Holocaust-Mahnmal wurde nach dem Täter durchsucht. Ein Zusammenhang zwischen der Messerattacke und der Holocaust-Gedenkstätte ist bisher nicht bekannt. Auch zum Motiv des Täters konnte die Polizei zunächst nichts sagen.
Wie «Bild» berichtet, handelt es sich beim Täter um einen 19-jährigen Flüchtling aus Syrien. Der Mann namens Wassim al M. stellte in Deutschland Asyl. Der Zeitung zufolge gehen die zuständigen Ermittler derzeit von «politisch motivierter Kriminalität» aus. Der Täter lebt in einer Unterkunft für Flüchtlinge in Leipzig. Diese wurde von der Polizei durchsucht.
Festgenommener war leicht bekleidet
Der Mann hatte nach Polizeiangaben keine Papiere bei sich und war leicht bekleidet. Das Landeskriminalamt 8 sei vorsorglich eingebunden worden, zuständig für islamistischen Terror. Anhaltspunkte dafür gab es den Angaben nach aber nicht.
«Wir haben mehrere Beweismittel gefunden», sagte Sprecher Nath am Abend. Die würden jetzt untersucht. Auch nach der Festnahme ging die Suche am späten Abend weiter.
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas des Architekten Peter Eisenman war im Mai 2005 der Öffentlichkeit übergeben worden. Mit dem Stelenfeld und einem unterirdischen Informationsort wird in der Hauptstadt nahe dem Brandenburger Tor an die rund sechs Millionen ermordeten Juden unter der Herrschaft des Nationalsozialismus erinnert.