Seiner Tochter ging es schlecht. Doch im Spital nahmen die Ärzte ihr Leiden nicht ernst. Jetzt ist Stella-Lily M.* (†5) tot. Und ihr Vater Robert M.* ist am Boden zerstört. Dabei könnte das Mädchen noch am Leben sein. Sie hatte eine eigentlich harmlose Streptokokken-Infektion.
Die bakterielle Infektion ist weltweit verbreitet und gehört zu den häufigsten bakteriellen Infektionen im Kindesalter. Doch die Krankheit wurde zu spät erkannt – mit tödlichen Folgen für die Fünfjährige.
«Sie hätten sie einfach von Anfang an auf Streptokokken testen sollen», sagt Robert M. der britischen Zeitung «Mirror».
«Am nächsten Tag kollabierte ihr gesamter Körper»
Angefangen hätte alles vorletzte Woche. Seine Tochter hätte begonnen, sich unwohl zu fühlen, woraufhin er sie drei Tage später ins Spital gebracht habe. Dort hätten die Ärzte gemeint, dass Stella-Lily lediglich dehydriert sei. Auch am darauffolgenden Tag wurden Vater und Tochter wieder nach Hause geschickt.
Erst als am nächsten Tag die Worte «Mama, ich fühle mich, als würde ich sterben» aus dem Mund der Kleinen kamen, wurde die Familie im Spital zum ersten Mal ernst genommen. Es folgten eine Reihe von Untersuchungen. Dabei stellten die Ärzte fest, dass Stella-Lily eine Infektion in der Brust hatte und befürchteten gar eine Sepsis. Kurze Zeit später bestätigte ein Bluttest, dass die Fünfjährige unter einer Streptokokken-Infektion leidet.
Von da an verschlechterte sich ihr Zustand rapide: «Am nächsten Tag kollabierte ihr gesamter Körper und sie war fünf Minuten lang tot, bevor sie wiederbelebt wurde», so der Vater zum «Mirror». Daraufhin wurde sie in ein künstliches Koma versetzt und mit Antibiotika behandelt. Wenige Tage später sei seine Stella-Lily verstorben.
«Sie war zu gut für diese Welt»
Auch das Spital zeigte sich über den Tod der Fünfjährigen schockiert: «Wir sprechen der Familie unser tiefstes Beileid zum Tod von Stella-Lilly aus.» Ihre Behandlung werde nun sorgfältig überprüft, so das Spital weiter.
Auch in Stella-Lilys Umfeld, das sie als «liebevolles und beliebtes Mädchen» beschreibt, sorgte ihr Tod für Entsetzen. M. bedankte sich bei den Menschen für ihre «Gebete, Gedanken, Gefühle und Liebe», nachdem seine «Prinzessin» an der im ganzen Land verbreiteten bakteriellen Infektion gestorben war. Die Trauer in der ganzen Familie sei enorm. «Sie war ein wunderschönes, süsses, lustiges kleines Mädchen, das so hart darum gekämpft hat, bei uns zu bleiben, sie war zu gut für diese Welt», schrieb ihre Tante, die eine Reihe Familienfotos veröffentlichte.
Doch nicht nur in ihrem Umfeld, auch im Netz löste der tragische Tod des Mädchens eine Solidaritätswelle aus. Auf der Crowdfunding-Plattform «GoFundMe» wurde gar eine Spendenaktion für Stella-Lilys Familie gestartete, damit sie die entstandenen Kosten decken können. Bisher sind umgerechnet bereits knapp 11'000 Schweizer Franken und rund 570 Spenden eingegangen. (dzc)
* Namen bekannt