Der Tschetschenen-Machthaber Ramsan Kadyrow (46) meldet sich auf Telegram mit einer Propaganda-Show. Seine Söhne sollen von der Front in der Ukraine drei Kriegsgefangene mitgebracht haben. Damit brüstet sich Putins «Bluthund».
Auf seinem Telegram-Kanal teilt Kadyrow ein Video. Es soll in Grosny, der Hauptstadt Tschetscheniens, aufgenommen worden sein. Es zeigt zahlreiche Soldaten, darunter sein 16-jähriger Sohn Achma. Sie überbringen drei angeblich ukrainische Kriegsgefangene. Der Clip ist professionell erstellt und lief im Propaganda-TV. Die angeblichen Gefangenen sind gefesselt, ihre Gesichter verdeckt.
Kinder angeblich von Front zurück
Die Identität der angeblichen Kriegsgefangenen kann nicht unabhängig festgestellt werden. Eindeutig zu sehen ist jedoch der Diktator Kadyrow. Ihm werden die Männer überreicht. Kadyrow lächelt, wirkt stolz.
Das offenbar inszenierte Video wirft einige Fragen auf. Erst am Mittwoch meldete Kadyrow auf seinem Telegram-Kanal, dass seine Söhne Achmat, Eli (15) und Adam (14) an der Front angekommen seien.
Dazu lieferte er weiteres Propaganda-Material. Videos zeigen angeblich, wie die Kinder Panzerfäuste abschiessen. Jedoch ist vollkommen unklar und nicht unabhängig prüfbar, unter welchen Umständen und wo die Aufnahmen gemacht wurden. Nach nur wenigen Tagen sollen die Buben zurückgekehrt sein, samt angeblicher Gefangener.
«Ereignisreiche Reise in den Donbas»
Kadyrow schreibt, seine Söhne seien von einer «ereignisreichen Reise in den Donbas» zurückgekehrt. Dazu behauptet er: «Das Ergebnis waren eine weitere eroberte Stellung, eine aufgelöste feindliche Abteilung und sechs ukrainische Kriegsgefangene.»
Er fügt hinzu, dass seine Söhne «wesentlich zum Erfolg der Sonderoperation beigetragen haben.» Es bleibt fraglich, inwiefern die Kinder wirklich zu irgendetwas von Kadyrows Behauptungen beigetragen haben. Ebenso ist fraglich, ob sie jemals an der Front waren. (euc)