Auf einen Blick
- Syrische Rebellen entdecken unterirdische Anlagen des Assad-Regimes nach dessen Sturz
- Atombunker und Tunnelsysteme für Captagon-Schmuggel unter Präsidentenpalast gefunden
- Assad-Clan erzielte jährlich rund 50 Milliarden US-Dollar aus Captagon-Handel
Die Offensive der syrischen Rebellen brachte nicht nur den Sturz des Assad-Regimes, sondern auch ein beeindruckendes Geheimnis ans Licht: ein Netzwerk gigantischer unterirdischer Anlagen. Über ein halbes Jahrhundert hatte die Assad-Dynastie ihre Macht in Syrien nicht nur oberirdisch, sondern auch tief unter der Erde gesichert.
Besonders spektakulär ist der Fund unter dem Anwesen von Generalmajor Maher al-Assad (57), dem berüchtigten Bruder des gestürzten Präsidenten, wie «Daily Mail» berichtet: Ein Video auf X, das von Rebellen veröffentlicht wurde, zeigt eine weisse Wendeltreppe, die in die Tiefe führt – in ein verzweigtes Tunnelsystem mit hohen gewölbten Decken.
Riesige Tunnel für den Captagon-Schmuggel
Die Videobeschreibung unterstreicht die Dimensionen der Anlage: «Riesiger Tunnelkomplex, breit genug, dass Lastwagen mit Captagon und Gold hindurchfahren können.»
Captagon, ein süchtig machendes Aufputschmittel, gilt als eine der Haupteinnahmequellen des Assad-Clans. Experten und Expertinnen schätzen, dass die Familie allein aus dem Captagon-Schmuggel jährlich rund 50 Milliarden US-Dollar (rund 44 Milliarden Franken) erzielte.
Riesiger Atombunker unter Assad-Clan
In einem anderen Video ist sogar die Rede von einem Atombunker «mit Belüftung, Wohnzimmern, Schlafzimmern, Schlössern und Metalltüren».
Die Videos zeigen das Innenleben des Bunkers: Nach mehreren verstärkten Türen führt eine steile Treppe in einen Tunnel. Daneben Schienen – vermutlich für den Warentransport. Am Ende des Tunnels befinden sich Lagerräume, die durch Panzertüren geschützt sind.
In einem dieser Räume liegen Koffer, Taschen und Kisten verstreut, als wären sie hastig durchwühlt worden. Ein anderer Raum ist wie ein Wohnzimmer eingerichtet – mit Sofa und Couchtisch. Sogar eine Toilette gibt es. Auch mehrere Betten und eine Küche sind zu finden. Der Kameramann des Videos filmt sich dabei, wie er eine Aktentasche und persönliche Gegenstände an sich nimmt, bevor er den Bunker verlässt.
Assad «aus humanitären Gründen» Asyl gewährt
Während die unterirdischen Anlagen von Plünderern durchkämmt werden, hat sich der gestürzte Präsident Baschar al-Assad (59) mit seiner Familie ins russische Exil abgesetzt. Laut russischen Staatsmedien wurde ihnen «aus humanitären Gründen» Asyl in Moskau gewährt.
Der Aufenthaltsort von Assads jüngerem Bruder Maher al-Assad, der für seine Brutalität bekannt war, ist weiterhin unbekannt. Er war der Kommandeur der Eliteeinheit «Vierte Division».