Leiche von Marianne G. wurde dort zerstückelt
Thurgauer Gemeinde quartiert Flüchtlinge in Horror-Haus ein

Im Oktober 2020 tötete Anna F. ihre Mieterin Marianne G. und zerstückelte deren Leiche. Diese schrecklichen Szenen spielten sich in einem Haus in Bottighofen ab. Danach stand es erst zum Verkauf. Jetzt werden dort Flüchtlinge einquartiert.
Publiziert: 04.07.2023 um 14:08 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2023 um 16:10 Uhr
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In diesem Haus in Bottighofen TG geschah 2020 eine Horror-Tat.
Foto: Blick

In diesem Haus hat sich Schreckliches ereignet: Am 29. Oktober 2020 verschwand die lebenslustige Frührentnerin Marianne G.* (†62) in Bottighofen TG. Erst am 5. Dezember fand ein Anwohner (26) den Kopf der Schweizerin in einem Waldstück bei Egnach TG – mit einer Schussverletzung. Vom Rest des Körpers fehlte jede Spur.

Schon kurz nach dem Grusel-Fund fiel der Verdacht auf die Vermieterin des Opfers, die Ukrainerin Anna F.* (55). Mitbewohner hatten die beiden im Vorfeld beim Streiten beobachtet. Anna F. wohnte ebenfalls in dem Haus an der Hauptstrasse in Bottighofen TG. Im Prozess wurde dann bekannt, dass die 55-Jährige ihre Mieterin Marianne G. erschossen und deren Leiche anschliessend zerstückelt hatte. F. wurde 2022 zu 15 Jahren Knast und 15 Jahren Landesverweis verurteilt – wegen vorsätzlicher Tötung und Störung des Totenfriedens.

Flüchtlinge in drei Wohnungen

Danach stand das Horror-Haus von Bottighofen zum Verkauf ausgeschrieben. Am Ende schnappte sich die Gemeinde die Immobilie, weil das Interesse von anderen Käufern wohl eher klein war, berichtet das «St. Galler Tagblatt». Es soll zur Asylunterkunft umfunktioniert werden.

Wie die Gemeinde gegenüber der Zeitung erklärt, will man in den drei Wohnungen Asylbewerber unterbringen. Denn gemäss dem kantonalen Verteilschlüssel müssten 18 Flüchtlinge aufgenommen werden. «Aktuell haben wir aber gar keine bei uns im Dorf», so der Gemeindepräsident zum «St. Galler Tagblatt».

1,2 Millionen Franken

Die Vorgeschichte des Hauses sei entsprechend behandelt worden. Allerdings sei der Gemeinderat überzeugt, «dass von Menschenhand ausgeführte Taten losgelöst von Räumlichkeiten betrachtet werden müssen. Andernfalls müssten solche Gebäude jeweils abgerissen werden oder würden verwahrlosen».

Derzeit würden ukrainische Flüchtlinge in dem Haus leben. Deshalb sei das Haus «wertvoller Wohnraum, wenn auch mit einer schlimmen Vergangenheit».

Für das Mehrfamilienhaus will die Gemeinde nach Ablauf der Referendumsfrist 1,2 Millionen Franken auf den Tisch legen. Im Verkaufsinserat wurden zuvor 1,3 Millionen Franken gefordert. (zis)

*Namen geändert

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