Die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 sind beschädigt. Das offenbar nach drei Explosionen. Die Ursache ist ein Rätsel. Doch wie die «Times» berichtet, habe Russland die Sabotage-Anschläge «wohl länger geplant».
Demnach habe Kremlchef Wladimir Putin (69) die Pipelines gar schon beim Bau verminen lassen. Die Explosionen seien «mithilfe von Sprengsätzen durchgeführt worden, die Wochen vor der Detonation» platziert worden seien. Die britische «Times» berichtet dies unter Berufung auf ranghohe britische Sicherheitskreise.
Mögliche Verminung vor Monaten
Weiter heisst es: «Das wahrscheinlichste Szenario sei, dass Russland heimlich ein autonomes Unterwasserfahrzeug mit einer Sprengladung an verschiedenen Stellen der Pipelines absetzte, die für den Transport von russischem Erdgas nach Europa gebaut wurden.»
Man gehe davon aus, dass ein kleines Unterwasserfahrzeug bereits vor Monaten gestartet worden sei. Es könnte Sprengsätze neben der Pipeline abgeworfen haben.
Wurden Sprengsätze bei Bau angebracht?
Doch nach Informationen der «Bild» gehen deutsche Sicherheitsbehörden gar davon aus, dass in den Pipelines schon beim Bau Sprengsätze angebracht worden sind. Es handle sich um eine «Abschaltvorrichtungen für den Ernstfall».
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson (58) hat die mögliche Sabotage an den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 als Warnruf bezeichnet. «Ich glaube, dass das wirklich auch ein Warnruf ist für uns, dass wir wirklich sehr viel mehr tun müssen, um uns selbst zu schützen gegen solche Anschläge», sagt die Schwedin am Mittwochabend im ZDF-«heute journal».
Der Vorfall sei eine «Eskalation» und «eine Bedrohung». Es sei zu früh, um über mögliche Verantwortliche für die Lecks zu sprechen. «Aber soweit ich es beurteilen kann, ist es ein sehr intelligenter Anschlag, der nicht verübt worden sein kann von einer normalen Gruppe von Menschen.»
Das Risiko sei gross, dass ein Staat dahinter stehe. «Wir haben natürlich einen Verdacht. Aber es ist zu früh, das abschliessend zu beurteilen.» (euc/SDA)