Laut seiner Verlobten
Wikileaks-Gründer Assange erlitt im Gefängnis Schlaganfall

Der inhaftierte Wikileaks-Gründer Julian Assange hat nach Angaben seiner Verlobten Stella Moris im Gefängnis einen leichten Schlaganfall erlitten. Grund soll der«extreme» Stress gewesen sein.
Publiziert: 12.12.2021 um 13:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2021 um 15:55 Uhr
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Der Wikileaks-Gründer Julian Assange soll im Gefängnis einen Schlaganfall erlitten haben.
Foto: imago images/ZUMA Press

Der in Grossbritannien inhaftierte Wikileaks-Gründer Julian Assange hat nach Angaben seiner Verlobten Stella Moris im Gefängnis einen leichten Schlaganfall erlitten. Der Vorfall habe sich am 27. Oktober ereignet, dem Tag, an dem die USA gegen ein in Grossbritannien gerichtlich verfügtes Auslieferungsverbot in Berufung gegangen waren. Laut der «Mail on Sunday» handelte es sich um eine sogenannte transitorische ischämische Attacke, bei der die Blutversorgung des Gehirns zeitweise unterbrochen wird.

Der Wochenzeitung zufolge traten bei Assange als Folgen ein hängendes rechtes Augenlid, Gedächtnisverlust und Anzeichen für neurologische Schäden auf. Er nehme nun Medikamente, hiess es. Moris sagte dem Blatt, sie befürchte einen weiteren, schwereren Schlaganfall. Es stelle sich die Frage, ob er gesundheitlich in der Lage sei, einen Auslieferungsprozess durchzustehen.

Moris fordert sofortige Freilassung von Assange

«Ich denke, dieses ständige Schachspiel, Kampf nach Kampf, der extreme Stress ist es, was Julians Schlaganfall ausgelöst hat», sagte Moris, die mit Assange zwei kleine Kinder hat und auch zu seinem Verteidiger-Team gehört. Im Kurzbotschaftendienst Twitter forderte sie seine sofortige Freilassung.

In den USA drohen dem 50-jährigen Australier bis zu 175 Jahre Haft. Er ist dort wegen Spionage und der Veröffentlichung geheimer Dokumente auf der Enthüllungsplattform Wikileaks zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan angeklagt. Am Freitag hatte ein britisches Berufungsgericht ein Auslieferungsverbot an die USA aufgehoben, der Fall geht nun an ein Londoner Bezirksgericht zurück, allerdings mit der Anordnung, ihn Innenministerin Priti Patel für eine endgültige Entscheidung innerhalb von 28 Tagen vorzulegen.

Unterstützer kritisieren Verfahren als politisch motiviert

Assange sitzt seit zweieinhalb Jahren in London in Haft. Zuvor hatte er sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft gelebt, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen. Dort sollte ihm wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs der Prozess gemacht werden, die Anschuldigungen wurden jedoch fallen gelassen.

Der Fall sorgt seit Jahren international für Aufsehen. Assanges Unterstützer haben die Verfahren immer wieder als politisch motiviert kritisiert. (AFP/chs)

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