«Ich habe es auf die harte Tour gemacht»
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Donald Trump im Fox-Interview:«Ich habe es auf die harte Tour gemacht»

Laut Aussagen mehrerer Beamten
Trump führte «hitziges» Telefonat mit Dänemarks Ministerpräsidentin

Die Grönland-Ambitionen von US-Präsident Trump sorgen für Spannungen mit Dänemark. Ein 45-minütiges Telefongespräch mit Ministerpräsidentin Frederiksen verlief laut mehreren Beamten «entsetzlich» und setzt Kopenhagen weiter unter Druck.
Publiziert: 25.01.2025 um 04:13 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2025 um 12:06 Uhr
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Die Grönland-Ambitionen von US-Präsident Trump sorgen für Spannungen mit Dänemark (im Bild: die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen).
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Trump will Grönland kaufen, Dänemark lehnt kategorisch ab
  • Hitziges Telefongespräch zwischen Trump und dänischer Ministerpräsidentin Frederiksen
  • 45-minütiges Telefonat führte zu Befürchtungen über ernsthafte Absichten Trumps
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US-Präsident Trump (78) zeigt sich weiter entschlossen in seinem Bestreben, Grönland zu erwerben. Laut einem Bericht der «Financial Times» führte er vor wenigen Tagen ein «hitziges» Telefongespräch mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47).

Trump sieht in Grönland eine Möglichkeit, die Präsenz und nationale Sicherheit der USA in der Arktis zu stärken. Er schloss jüngst sogar den Einsatz militärischer Mittel nicht aus, um die Insel zu erlangen. Das dänische Königreich, zu dem Grönland gehört, lehnt einen Verkauf jedoch kategorisch ab.

Am 15. Januar unterhielt sich Trump diesbezüglich in einem rund 45-minütigen Telefongespräch mit der dänischen Ministerpräsidentin. Das Weisse Haus hat das Telefonat nicht kommentiert, aber Frederiksen sagte daraufhin, sie habe betont, dass die riesige arktische Insel – ein autonomer Teil des Königreichs Dänemark – nicht zum Verkauf stehe.

«Es war eine kalte Dusche»

Die «Financial Times» zitiert in ihrem Bericht mehrere amtierende und ehemalige europäische Beamte, die über den Ablauf des Telefonats informiert worden seien. Ihr Fazit zum Gespräch: «Es war entsetzlich. Es war eine kalte Dusche». Vorher sei es schwer gewesen, Trumps Grönland-Ambitionen ernst zu nehmen. «Aber ich denke, es ist ernst und möglicherweise sehr gefährlich», so einer der Beamten. Trumps Team betont derweil, dem Präsidenten sei es in dieser Sache «zu 100 Prozent ernst».

Hatte man in Kopenhagen anfangs noch gehofft, Trumps Äusserungen, er wolle aus Gründen der «nationalen Sicherheit» die Kontrolle über Grönland erlangen, seien ein Verhandlungstrick, um mehr Einfluss auf das Nato-Gebiet zu gewinnen, so scheint das Telefonat mit Frederiksen diese Hoffnungen nun zunichtegemacht zu haben.

«Die Dänen sind jetzt im Krisenmodus»

Die Absicht Trumps sei während des Gesprächs sehr klar gewesen. «Die Dänen sind jetzt im Krisenmodus», lautet das Fazit von einem der Beamten. «Die Dänen sind deswegen völlig ausgeflippt.»

Ein ehemaliger dänischer Beamter fügte hinzu: «Es war ein sehr hartes Gespräch. Er drohte Dänemark mit konkreten Massnahmen wie gezielten Zöllen.»

Das Büro der dänischen Ministerpräsidentin teilte lediglich mit, dass man «die Interpretation des Gesprächs durch anonyme Quellen nicht anerkenne».

EU-Militärchef fordert Stationierung von Soldaten

Im Gespräch mit der «Welt am Sonntag» verdeutlicht EU-Militärchef Robert Brieger die Wichtigkeit Grönlands für die EU. Gegenüber der Zeitung erklärt er: «Die Insel ist unter geopolitischen Gesichtspunkten von grosser Bedeutung und hat auch aus sicherheitspolitischer Sicht eine grosse Relevanz.»

Seiner Meinung nach sei es deshalb «durchaus sinnvoll, in Grönland, nicht nur wie bisher US-Streitkräfte zu stationieren, sondern künftig auch eine Stationierung von EU-Soldaten in Erwägung zu ziehen.» Der General ist sich sicher: «Das wäre ein starkes Signal und könnte zur Stabilität in der Region beitragen.» Insgesamt erwarte er aber, dass die USA die Unverletzbarkeit der Grenzen respektieren.

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