Lage spitzt sich zu
Taliban in mehrere Provinzhauptstädte in Afghanistan eingedrungen

Kämpfer der militant-islamistischen Taliban sind in mehrere Provinzhauptstädte in Afghanistan eingesickert oder kontrollieren bereits Teile der Städte. Das bestätigten lokale Behördenvertreter der Nachrichtenagentur dpa am Montag.
Publiziert: 12.07.2021 um 13:55 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2021 um 15:51 Uhr
dpatopbilder - Nach den Offensiven der militant-islamistischen Taliban im Norden Afghanistans haben sich Zivilisten und Anhänger verschiedener politischer Parteien bewaffnet. Foto: Rahmat Gul/AP/dpa
Foto: Rahmat Gul

In der Stadt Gasni im Südosten des Landes kontrollierten die Taliban zwei Polizeibezirke, hiess es. In Faisabad im Nordosten hätten sie auch einen Polizeibezirk bereits erobert. Aus anderen Stadtteilen hätten sie von Sicherheitskräften vertrieben werden können.

In der westlichen Stadt Kala-e Nau, die die Islamisten in der Vorwoche angegriffen hatten, seien sie in einigen Teilen der Stadt präsent und lieferten sich sporadische Gefechte mit den Sicherheitskräften, sagten Provinzräte. Weiter würden täglich Bewohner aus der Stadt fliehen.

Taliban konnten in Kandahar vorerst abgewehrt werden

Auch die Provinzhauptstadt Kandahar im Süden des Landes stand in den vergangenen Tagen unter Druck. Dort konnten die Sicherheitskräfte die Angriffe offenbar vorerst abwehren. Rund 50 Mitarbeiter des indischen Konsulats in Kandahar, darunter Diplomaten und Sicherheitspersonal, waren am Wochenende nach Neu Delhi ausgeflogen worden.

Seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen aus Afghanistan hat sich die Sicherheitslage zugespitzt. Die Taliban haben in mehreren Offensiven rund ein Viertel der Bezirke im Land neu erobert, viele davon im Norden Afghanistans. Der Abzug der US- und anderer Nato-Truppen ist weit fortgeschritten. Laut US-Präsident Joe Biden soll der Abzug der US-Truppen Ende August beendet sein.

(SDA)

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