Auf einen Blick
- Google-Auto-Foto hilft Polizei, Mord in Spanien aufzuklären
- Verdächtiger beim Verladen eines verdächtigen Sacks geknipst
- Leichenteile nach monatelanger Suche auf Friedhof gefunden
Manchmal kommt einem der Zufall zu Hilfe, oder in diesem Fall ein Google-Auto. Dank eines Maps-Bildes konnte die Polizei den Mord an einem in der spanischen Provinz Soria im November 2023 verschwundenen Kubaner (†33) aufklären.
Denn just in dem Moment, als der mutmassliche Täter (40) einen weissen, zusammengeschnürten Plastiksack in sein bordeauxrotes Auto hievt, wird er geknipst. Die Form lässt auf einen menschlichen Körper schliessen.
Dreiecksbeziehung als Mordmotiv
Die Polizei hatte bereits über ein Jahr ermittelt, nachdem ein Familienangehöriger des Kubaners eine Vermisstenanzeige aufgegeben hatte. Der Kubaner war demnach in die Region gereist, um nach seiner Frau zu suchen, die bereits in Spanien lebte. Doch den entscheidenden Hinweis und die Wende im Fall gab erst das Bild über Google Street View.
Verdachtsmomente aus den Ermittlungen sowie die Aufnahme veranlassten die Polizei dazu, ihre Bemühungen auf den Mann zu konzentrieren, der als «Wolf von Tajueco» bekannt war und in einer Bar im Nachbarort arbeitete. Dann klickten im November 2024 die Handschellen. Der Mann sowie die Frau des Opfers wurden festgenommen. Die beiden sollen eine Affäre gehabt haben, was letztlich zum gemeinsam geplanten Mord geführt habe.
Zersetzung erschwert Identifikation
Die Leichenteile des Getöteten wurden nach monatelanger Suche im Dezember auf einem Friedhof in der benachbarten Gemeinde Berlanga de Duero gefunden und zur Analyse in ein forensisches Institut gebracht. Durch die Zersetzung und die Unvollständigkeit des Körpers konnten die Überreste des Toten noch nicht endgültig identifiziert werden. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass es sich um den verschwundenen Kubaner handelt.
Die Nachbarn sind erschüttert. «Wir haben nichts gewusst», sagt eine Anwohnerin zur spanischen Zeitung «El País». Dass so etwas in so einem ruhigen Dorf passieren könne, «hätte niemand gedacht». Das Killer-Pärchen wurde angeklagt und sitzt in Haft.