Sam Bankman-Fried (30) wurde am Montag auf den Bahamas festgenommen. Das teilte der zuständige Generalstaatsanwalt mit. Bankman-Fried ist der Gründer der insolventen Kryptobörse FTX.
Der Schritt erfolgte relativ überraschend. Laut der Staatsanwaltschaft habe man ihn festgenommen, weil die USA eine strafrechtliche Klage gegen den 30-Jährigen eingereicht hatten. Es ist möglich, dass sie seine Auslieferung fordern.
Dementiert Betrugsvorwürfe
Eigentlich sollte Bankman-Fried am Dienstag vor dem US-Kongress aussagen. Stattdessen wurde er von seiner Wahlheimat, den Bahamas, zugeschaltet.
Bakman-Fried gründete die Kryptobörse FTX – und fuhr sie gegen die Wand. Er bestreitet jedoch jede böse Absicht. «Ich habe nie versucht, jemandem zu betrügen.» Das sagte der 30-jährige US-Unternehmer vor wenigen Tagen bei einer Konferenz in New York.
Auch damals war er zugeschaltet aus den Bahamas. Er erklärte: «Ich sah es als florierendes Geschäft und war schockiert davon, was diesen Monat passiert ist.»
«Wir haben komplett versagt»
Im Nachhinein schäme er sich. «Wir haben komplett versagt», sagte Bankman-Fried mit Blick auf die milliardenschweren Risiken seines Krypto-Konzerns.
FTX – einer der grössten Handelsplätze für Kryptowährungen – war vor rund drei Wochen nach enormen Mittelabflüssen binnen weniger Tage kollabiert. Milliarden an Kundengeldern konnten nicht ausgezahlt werden.
Bankman-Fried, der in der Kryptobranche oft nur SBF genannt wird, gab am 11. November seinen Rücktritt bekannt und beantragte im US-Bundesstaat Delaware Insolvenz für den Konzern. (euc)