Von Deutschland aus über Dänemark nach Island und zum krönenden Abschluss nach Grönland: So sollte die dreiwöchige Reise von Blick-Leser Erich Fehr und seiner Frau aussehen. Doch statt die riesigen Eisberge in der Diskobucht von Ilulissat bewundern zu können, dümpelt die MSC Poesia nun tagelang vor Island herum. Die Kreuzfahrt scheitert am ewigen Eis.
Fehr ist frustriert: «Wir sind seit Tagen auf See, weil ausser Nuuk kein einziger Hafen angefahren werden konnte.» Als Entschädigung gab es 200 Euro Bordguthaben. «Die Passagiere fühlen sich verarscht», sagt der Schaffhauser. Je nach Kabinenkategorie kostet die Reise 6000 bis 10'000 Franken pro Person, das Schiff verfügt über 1275 Kabinen und hat Platz für rund 3200 Gäste.
Tatsächlich herrschen laut der Kreuzfahrtgesellschaft MSC in Grönland aktuell die schlimmsten Eisverhältnisse seit 2011. «Deshalb hatten wir leider keine andere Wahl, als mehrere geplante Anläufe in Grönland abzusagen», sagt MSC-Sprecher Dominik Gebhard auf Blick-Anfrage.
Aufgrund der grossen Eismenge hätte das 293,80 Meter lange Schiff die Passage nicht sicher befahren können: «Wir wissen, dass es immer enttäuschend ist, wenn ein Anlauf abgesagt wird, aber wir treffen diese Entscheidungen nie leichtfertig oder ohne guten Grund.»
Grönland schon im April nicht gesehen
Der Veranstalter arbeite intensiv an einer Alternativlösung: «Wir freuen uns, dass wir uns einen zusätzlichen Slot im Hafen von Reykjavik sichern konnten», so Gebhard. Vor Ort wird den Gästen ein kostenloser Shuttle-Bus-Service vom Anleger zum Zentrum von Reykjavik angeboten. Ein schwacher Trost für Ehepaar Fehr.