Sie hatten lange gespart, um sich den Traum von einer Kreuzfahrt zu erfüllen. Tiffany Banks und ihre Familie aus Kentucky in den USA freuten sich ein Jahr lang auf die Reise.
Doch einen Tag bevor sie nach Miami fliegen wollten, um danach auf das Schiff zu gelangen, bekamen sie eine seltsame E-Mail. Die Ausflüge, die die Familie auf dieser Reise an Land machen wollte, wurden plötzlich storniert.
Panik und viele Tränen
Tiffany Banks wurde stutzig, wie sie in mehreren Tiktok-Videos berichtet, und rief kurzerhand bei der Firma an. Dann der Schock: Die komplette Reise war storniert worden. Sie sei in Panik geraten und mit ihren vier Kindern in Tränen ausgebrochen, sagt die Krankenschwester.
«Wir haben fast 15'000 Dollar (13'000 Franken) für diesen Urlaub ausgegeben, einschliesslich der Ausflüge. Das Zimmer selbst kostete, glaube ich, bis zu 13'000 Dollar (11'000 Franken), und dann haben wir noch ein paar Tausender für Ausflüge und sogar fast 2000 Dollar (1800 Franken) für Flüge ausgegeben», sagt sie in einem Tiktok-Video. Die Familie hatte sich das grösste Zimmer auf dem Schiff gegönnt – die Excel Presidential Suite. Daher der enorme Preis.
Verhängnisvoller Post auf Facebook
Banks hatte die Reise nie storniert. Lag also ein Systemfehler vor? Nein. Das US-Mami hatte einen Screenshot einer E-Mail auf Facebook gepostet, in der es um die Kreuzfahrt ging, weil sie sich so auf die Reise gefreut hatte. Das Problem: Auf dem Screenshot war die Buchungsnummer zu sehen.
Betrüger stiessen auf den Post und missbrauchten die Nummer, um die Buchung kurzerhand zu stornieren.
Das Kreuzfahrtunternehmen teilte mit, dass das gebuchte Zimmer inzwischen von einem anderen Kunden reserviert worden sei, und bot der Familie stattdessen zwei Innenzimmer an – die billigsten auf dem Schiff –, aber die Mutter hielt dies für keinen angemessenen Ersatz.
«Ich bin ein offenes Buch»
Eine vollständige Rückerstattung der Kosten ist allerdings nicht möglich, weil die Stornierung zu kurzfristig gewesen sei. Zudem habe das Kreuzfahrtunternehmen keinen Fehler gemacht.
Die Familie flog trotzdem nach Miami und versuchte, an Bord zu gehen, in der Hoffnung auf eine Lösung in letzter Minute. Ohne Erfolg. Das Kreuzfahrtschiff stach ohne sie in See. Die Familie blieb zurück und kam daraufhin in einem Airbnb unter. Sie versuchten, das Beste aus dem Drama zu machen, und verbrachten die Tage in Miami.
Der Vorfall hat Tiffany Banks schockiert und nachdenklich gemacht. «Ich bin ein offenes Buch. Ich rede zu viel», erklärte sie in einem weiteren Video.
Den oder die Betrüger konnte man nicht ermitteln. Am Ende soll die Familie doch noch etwas vom Kreuzfahrtunternehmen erhalten. Und zwar eine Gutschrift in Höhe von 10'404 Dollar (knapp 9400 Franken). Banks und ihre Familie wollen das Angebot allerdings nicht annehmen. Dass Betrüger mit der Buchungsnummer die Reise ohne Rückfragen so leicht stornieren konnten, können sie nicht verstehen.