Kreml streut weiter Propaganda
Putin schürt Angst vor ukrainischen Biowaffen

Wladimir Putin legt viel Wert darauf, Falschinformationen über die Ukraine zu verbreiten. Sein neuester Streich: Sein Nachbarstaat soll in Charkiw Biowaffen herstellen, um dann Russland eine Umweltkatastrophe in die Schuhe zu schieben.
Publiziert: 08.03.2022 um 18:29 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2022 um 20:34 Uhr
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Der russische Präsident Wladimir Putin verbreitet Falschinformationen über die Ukraine.
Foto: imago images/SNA

Der russische Präsident Wladimir Putin (69) ist allen Anschein nach nicht nur mit der Ukraine, sondern auch mit der Wahrheit auf Kriegsfuss: Nun wirft er seinem Nachbarstaat vor, nicht nur nukleare, sondern auch biologische Waffen zu entwickeln. Wie «Bild» berichtet, sollen sich diese Vorwürfe seit Ende Februar häufen – was sich zeitlich mit der russischen Invasion der Ukraine deckt.

So behauptete das russische Aussenministerium Anfang März, dass Spezialeinheiten und «rechtsextreme Soldaten» der ukrainischen Armee am Institut für Physik und Technologie in Charkiw einen Kernreaktor vermint hätten, um anschliessend der russischen Regierung eine Umweltkatastrophe in die Schuhe schieben zu können.

Obwohl nichts davon belegt werden konnte, beschoss das russische Militär das Institut mit Artillerie.

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Biolabore angeblich im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums

Besonders bizarr erscheinen die Behauptungen vor allem deswegen, weil die Russen erst vor zwei Tagen Europas grösstes Kernkraftwerk in Energodar attackiert hatten. Dass bei den Gefechten um das Atomkraftwerk ein Brand ausbrach? Für Putins Männer irrelevant.

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Anfang Woche dann die nächste kuriose Idee. In der Ukraine gebe es ganze Netzwerke von Biolaboren, die im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums arbeiteten, wie der Kreml behauptet. Internationale Faktenchecker konnten auch diese Behauptung als Lüge entlarven.

Volk soll nichts vom Krieg mitbekommen

Die Propagandamaschine von Präsident Putin läuft auf vollen Touren. Der russischen Bevölkerung gegenüber behauptet er noch immer, dass es sich beim Einmarsch seiner Truppen in die Ukraine um einen «Spezialeinsatz» handelt. Wer es wagt, diesen «Spezialeinsatz» als Krieg zu bezeichnen, was es ja faktisch ist, riskiert hohe Strafen oder gar einen Aufenthalt im Gefängnis.

Die Menschen in Russland sollen also darüber im Dunkeln gelassen werden, was das russische Militär in der Ukraine anrichtet. Und die Zensur wird gerade in Rekordzeit vollzogen, ein Ende ist nicht in Sicht.

Unter anderem ist der Zugang zu Twitter und Facebook seit dem Wochenende gesperrt. Denn die Wahrheit über den Angriff auf die Ukraine sieht anders aus, als sie von Putin und seinen Schergen dargestellt wird: Die russischen Militärfahrzeuge bleiben immer öfter aufgrund von mangelndem Treibstoff liegen, die Soldaten hungern und sind auf eine solche Invasion nicht vorbereitet worden und zeigen sich dementsprechend demotiviert. Trotzdem gehen die Kämpfe in der Ukraine immer weiter – die Hoffnung, dass Putin aufgibt, scheint immer weiter zu schwinden. (chs)

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