Wiktor Medwedtschuk (67) gilt als enger Freund von Wladimir Putin (69). Der Kreml-Chef soll Götti seiner Tochter sein. So nah stehen sich die beiden Männer. Nun wurde Medwedtschuk in der Ukraine verhaftet.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) postete auf seinem Telegram-Kanal ein Bild des inhaftierten Oppositionspolitikers. Wiktor Medwedtschuk war bis März dieses Jahres einer von vier Parteivorsitzenden der pro-russischen Partei «Oppositionsplattform – Für das Leben».
Selenski will Gefangenentausch
Doch was will Selenski durch die Verhaftung des Putin-Freunds erreichen? Er schlägt einen Austausch von Putin-Vertrautem Medwedtschuk gegen Kriegsgefangene vor.
Genauer: «Ich schlage der Russischen Föderation vor, diesen Typen von euch gegen unsere Jungs und Mädchen auszutauschen, die sich derzeit in russischer Gefangenschaft befinden», sagte Selenski in einer in der Nacht zum Mittwoch bei Telegram veröffentlichten Videobotschaft.
Das wird Medwedtschuk vorgeworfen
Dem Politiker und Oligarchen Medwedtschuk werden in Kiew Hochverrat und Unterschlagung vorgeworfen. Er hatte sich kurz vor Ausbruch des Krieges im Februar aus seinem Hausarrest abgesetzt.
Am Dienstag wurde Medwedtschuk dann vom ukrainischen Geheimdienst SBU festgenommen. Fotos zeigten den 67-Jährigen in Handschellen und in ukrainischer Uniform. Er soll Militärgeheimnisse an Moskau weitergegeben haben. Eine Reaktion Russlands – oder von Putin selbst – gibt es bislang nicht.
Nachdem Selenski das erste Bild veröffentlicht hat, hat der ukrainische Geheimdienst ein zweites Foto publiziert. «Du kannst ein pro-russischer Politiker sein und jahrelang für ein Aggressor-Land arbeiten. Du kannst dich vor der Justiz verstecken. Du kannst sogar eine ukrainische Militäruniform tragen, um dich zu tarnen... Aber wird dir das helfen, davonzukommen? Ganz und gar nicht! Die Fesseln warten auf dich. Und auch auf solche Verräter der Ukraine wie dich!», hiess es im Post. (euc)
