CNN-Journalistin nimmt Kreml-Sprecher in die Mangel
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Was ist mit den Atomwaffen?CNN-Journalistin nimmt Kreml-Sprecher in die Mangel

Kreml behauptet im US-TV: «Alles nach Plan»
Atomwaffen-Einsatz nur bei «existenzieller Bedrohung»

Kremlsprecher Dmitri Peskow behauptet im US-Fernsehen, dass der Einmarsch in die Ukraine vollkommen nach Plan verlaufe. Doch die USA zweifeln massiv daran, ob Putin bislang überhaupt eines seiner Ziele in der Ukraine erreicht hat.
Publiziert: 22.03.2022 um 23:48 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2022 um 10:34 Uhr
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Im US-TV behauptet Kremlsprecher Dmitri Peskow, dass Putins Krieg in der Ukraine «nach Plan» verläuft.
Foto: Screenshot CNN

Der russische Militäreinsatz in der Ukraine verläuft nach Einschätzung von Kremlsprecher Dmitri Peskow (54) «streng nach Plan». Der Verlauf des Einsatzes entspreche den im Vorhinein festgelegten Zielen, sagte Peskow am Dienstag auf Englisch in einem Interview mit dem TV-Sender CNN. Das obwohl die russischen Truppen kaum voranschreiten.

«Es ist ein erheblicher Einsatz mit erheblichen Zielen», sagt er. Die Regierung in Moskau bezeichnet den seit fast einem Monat andauernden russischen Angriffskrieg in der Ukraine immer noch als «speziellen Militäreinsatz», nicht als Krieg.

Atomwaffen nur bei «existenzieller Bedrohung»

In dem Interview mit CNN schliesst Kreml-Sprecher Dmitri Peskow den Einsatz russischer Atomwaffen nicht kategorisch aus. Ein Einsatz von Atomwaffen würde allerdings nur im Fall einer «existenziellen Bedrohung» Russlands erfolgen, erklärt er.

So sehe es auch die russische Sicherheitsstrategie vor. «Wir haben ein Konzept für innere Sicherheit, das ist bekannt», sagt der Kreml-Sprecher. «Sie können dort alle Gründe für den Einsatz von Nuklearwaffen nachlesen.»

«Ziele» seien noch nicht erreicht

Auf die Frage, was Präsident Wladimir Putin (69) in der Ukraine bislang erreicht habe, sagte Peskow, das die Ziele «noch nicht» erreicht seien.

Als Ziele nannte er unter anderem das Dezimieren des ukrainischen Militärs sowie die Einsicht Kiews, dass die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim nun ein «unverrückbarer Teil Russland» sei. Ein weiteres Ziel sei es, dass die Ukraine anerkenne, dass die Separatistenregionen im Osten nun «unabhängige Staaten» seien.

Massive Zweifel an russischer Armee

Die US-Regierung und auch die Ukraine erklären seit Tagen, dass die russischen Streitkräfte logistische Probleme hätten und vor allem im Norden und Osten des Landes kaum Fortschritte machten. «Wir sehen weiter Hinweise, dass die Russen die Logistik und den Nachschub nicht ordentlich geplant haben», sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby (59), am Dienstag.

Und weiter: «Wir wissen, dass sie bei allen Kräften weiterhin Probleme mit Benzin haben und, dass sie immer noch Schwierigkeiten haben mit dem Essen», sagte er. Die Russen seien «wegen mangelnder Fortschritte zunehmend frustriert.»

Putin habe keins seiner Ziele erreicht

Zuvor hatte US-Präsident Joe Bidens (79) Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan (45), gesagt, Putin habe mit dem Krieg gegen die Ukraine bislang keine seiner grundlegenden Ziele verwirklichen können.

«Erstens sollte die Ukraine unterworfen werden, zweitens sollten die russische Macht und das russische Prestige gestärkt werden, und drittens sollte der Westen gespalten und geschwächt werden», sagte Sullivan. Russland habe «bisher das Gegenteil erreicht.» (SDA/euc)

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