Kommentar zum Wagner-Rückzug aus der Ukraine
Stoppt Putin-Scherge Prigoschin auch in Afrika!

Die russische Söldnertruppe Wagner will sich vorübergehend aus der Ukraine zurückziehen. Der Rückzug aber dürfte definitiv sein. Denn in Afrika gibts für die Privatarmee viel mehr zu holen. Ein Kommentar von Blick-Auslandredaktor Guido Felder.
Publiziert: 23.05.2023 um 18:41 Uhr
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Jewgeni Prigoschin plant offenbar, mit seinen Söldnern die Ukraine zu verlassen.
Foto: keystone-sda.ch
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Guido FelderAusland-Redaktor

Stillstand bei der Invasion, Angst vor der Gegenoffensive und auch noch Krach mit dem Kreml: Es deutet einiges darauf hin, dass Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin sich aus der Ukraine zurückzieht. Zu hart ist die Nuss, die er für Putin knacken soll, und zu gering die Aussichten, selber in Russland oder der Ukraine einen Machtposten übernehmen zu können.

Prigoschin dürfte mit den frei gewordenen Kräften seinen Einfluss in mehreren afrikanischen Staaten ausbauen. Sein Ziel: die Ausweitung seines riesigen kriminellen Imperiums, um Bodenschätze zu gewinnen sowie Arbeitskräfte und neue Soldaten zu rekrutieren. Grössenwahnsinnige 007-Bösewichte wie Dr. No, Goldfinger und Stromberg sind Fiktion. Prigoschin ist Realität.

Ein Rückzug der Wagner-Söldner aus der Ukraine wäre zwar ein Etappensieg für Kiew und den Westen. Doch der Krieg der Russen in der Ukraine ist nur einer von mehreren Schauplätzen. Verstärkt dürfte Afrika zu einem Unruheherd werden. Der Westen tut gut daran, diesen Kontinent mit all seinen Ressourcen nicht aus den Augen zu verlieren.

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