Pentagon-Leaks: Wagner-Führer suchte sicheren Abzug für seine Söldner
Prigoschin wollte der Ukraine angeblich Stellungen von Russen preisgeben

Wagner-Führer Prigoschin wollte der Ukraine offenbar sagen, wo in Bachmut die Russen angreifbar sind. Dies, wenn er seine Kämpfer aus der belagerten Stadt sicher abziehen könne, wo seine Söldner schwere Verluste erlitten hatten. Kiew ging nicht auf den Deal ein.
Publiziert: 15.05.2023 um 04:29 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2023 um 10:52 Uhr
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Der erbitterter Kampf um die Kontrolle über die ostukrainische Stadt Bachmut dauert an.
Foto: AFP

Inmitten seiner Fehde mit Putin hat Wagner-Anführer Prigoschin den Ukrainern offenbar die Standorte von russischen Truppen angegeben, um freies Geleit für seine eigenen Krieger auszuhandeln. Dies geht aus durchgesickerten Dokumenten hervor.

Das gehässige Hin und Her zwischen Moskau und Jewgeni Prigoschin (61), dem Chef der Söldnertruppe Wagner, eskalierte offenbar schon vor Monaten. Wie die «Washington Post» enthüllt, enthalten die Pentagon-Leaks auch ein Briefing über ein Treffen im Januar zwischen Prigoschin und ungenannten ukrainischen Militärführern, denen der Wagner-Boss ein verzweifeltes Angebot machte.

Unlautere Angebote von Prigoschin?

Im Austausch für einen Rückzug der ukrainischen Truppen von der Front in Bachmut, wo die Wagner-Söldner schwere Verluste erlitten, wollte Prigoschin offenbar die Stellungen der russischen Truppen preisgeben. Dies wegen mangelnder Unterstützung und Versorgung seiner Männer durch Moskau.

Demnach hat Prigoschin mehrfach mit ukrainischen Geheimdienstoffizieren gesprochen und das besagte Angebot mehr als einmal gemacht. Die Kiewer Führung geht offenbar nicht auf Prigoschins Vorschläge ein.

Aus den Dokumenten geht nicht hervor, welche russischen Truppenstellungen Prigoschin verraten wollte. Ob die Tötung mehrerer hochrangiger russischer Militärkommandanten in den letzten Wochen in Bachmut mit Prigoschins Angebot zusammenhängt, bleibt unklar.

Bruch zwischen Wagner und Kreml

Prigoschin wirft Kriegspräsident Wladimir Putin (70) und dessen Verteidigungsminister Sergei Schoigu (67) vor, seine Truppen nicht mit genügend Munition zu versorgen. Anfang Mai drohte er, seine Krieger aus der ostukrainischen Stadt Bachmut abzuziehen, dem Schauplatz einer der längsten und blutigsten Schlachten der russischen Invasion.

So kämpft die ukrainische Armee um Bachmut
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Längste Schlacht des Krieges:So kämpft die ukrainische Armee um Bachmut

Am Freitag spottete Prigoschin wieder über Zusicherungen aus Schoigus Ministerium, wonach sich die russischen Streitkräfte neu formiert hätten, um bessere Stellungen einzunehmen. Tatsächlich seien die Russen geflohen, höhnte Prigoschin: «Unsere Flanken bröckeln.» (kes)

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