«Ich glaube, ihre Anwesenheit hätte jeden gestärkt»
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Greta Thunberg nicht in Turin:«Ich glaube, ihre Anwesenheit hätte jeden gestärkt»

Klimaikone entschuldigt sich wegen «logistischen Problemen»
Rätselraten um Greta-Absage

Kurzfristig sagte Greta Thunberg ihre Teilnahme am Gipfeltreffen von Fridays for Future Europa in Turin (I) ab. Ihre Gspänli sind überrascht.
Publiziert: 25.07.2022 um 18:20 Uhr
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Wegen «logistischer Probleme» nicht in Turin dabei: Greta Thunberg.
Foto: AFP
Fabienne Kinzelmann, Turin

Greta Thunberg (19) wollte nicht im Mittelpunkt stehen, jetzt tut sie es doch: Überraschend sagte die Schwedin ihre Teilnahme am Gipfeltreffen von Fridays for Future (FFF) im italienischen Turin ab. Es ist am Montag das Hauptthema im Climate Social Camp im Park Colletta, wo sich Hunderte Klimastreikende diese Woche treffen.

«Wir wussten das bis gestern auch nicht, ehrlich», versichert Giorgio Brizio (20), ein Student und Klimastreik-Aktivist von FFF Turin, bei einer Pressekonferenz am Montagmittag zur kurzfristigen Greta-Absage. «Wir haben gedacht, dass Greta kommt. Wir sind sehr überrascht, dass sie nicht nach Turin reist. Sie hat uns nur kurzfristig mitgeteilt, dass es logistische Probleme gibt. Mehr wissen wir nicht», sagt eine Sprecherin des Camps.

Was genau die Klimaikone aufgehalten hat: unklar. Vonseiten eines Vertrauten heisst es gegenüber Blick nur, Thunberg werde «aufgrund von logistischen Problemen und gestrichenen Zügen» nicht persönlich nach Turin reisen, sondern nur virtuell teilnehmen. Dabei hielt sich die Schwedin am Wochenende offenbar bereits in Deutschland auf. Auf Nachfrage will sich weder Gretas Umfeld noch die Gipfel-Organisatoren in Turin weiter zum Grund der Absage äussern.

«Bin sicher, Greta hat ihre Gründe»

«Sie wollte wirklich kommen und konnte wohl einfach nicht. Ich bin sicher, sie hat ihre Gründe», sagt Beatrice Pedergnana (18) zu Blick. Sie sei zwar traurig, Thunberg nicht treffen zu können, aber sie hoffe auch, dass das nun nicht das Hauptthema werde. «Wenn 18-Jährige ihren Sommer hier im Klimacamp statt am Strand verbringen, haben wir ein grösseres Problem, über das wir reden sollten.»

So sieht es auch Michelin Sallata (25) vom Volk der Toraja in Indonesien. Die Indigene gehört zu den sogenannten MAPA-Aktivisten (most affected people and areas), denen die Fridays-for-Future-Bewegung mehr Raum geben möchte. «Greta war die letzten drei Jahre sehr wichtig. Sie hat klargemacht, wie wichtig es für uns ist, unsere Gebiete zu schützen und den Klimawandel zu bekämpfen. Ihre Präsenz ist natürlich stark, aber die europäischen Aktivisten hier stärken sich gegenseitig ebenso wie uns MAPA-Aktivisten», sagt Sallata zu Blick.

Thunberg meldet sich via Zoom

Die Organisatorinnen und Organisatoren des Klimacamps und des FFF-Gipfeltreffens geben sich Mühe, nicht allzu enttäuscht zu klingen – und sind es sichtlich doch. Enthusiastisch kündigen sie an, dass sich Greta zur Eröffnung des FFF-Gipfels am Campus Einaudi der Uni Turin virtuell zuschalten wird. Dort sieht man die Schwedin am Montagnachmittag auf der grossen Leinwand.

Thunberg sitzt neben Saoi O'Connor (20), einem/einer Klimastreikenden aus Irland. Wo sie sich befindet, ist unklar. Nur kurz meldet sie sich zu Wort, um ihre «Dankbarkeit» an die Gipfel-Organisatoren auszudrücken: «Ich hoffe, wir wissen das alle zu schätzen.» Es sei schön, dass die Aktivistinnen und Aktivisten wieder zusammenkommen könnten. «Das ist eine grossartige Möglichkeit zur Mobilisierung. Viel Erfolg und passt auf euch auf.» Warum sie selbst nicht dabei sein kann oder will sagt sie nicht.

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