Die schwedische Gruppierung der weltweiten Klimabewegung Fridays for Future um die bekannte Aktivistin Greta Thunberg (20) hat erneut ihre Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen bekundet. «Die Solidarität mit den Palästinensern und allen betroffenen Zivilisten stand für uns nie in Frage», schrieb die Gruppe in Gastbeiträgen, die am Dienstag in der schwedischen Zeitung «Aftonbladet» und im britischen «Guardian» veröffentlicht wurden.
«Im Gegensatz zu dem, was viele behaupten, ist Fridays for Future weder ‹radikalisiert› noch ‹politisch geworden›», hiess es in dem Artikel. «Wir waren schon immer politisch, weil wir immer eine Bewegung für Gerechtigkeit waren.» Der Kampf für Klimagerechtigkeit hänge eng mit dem Schutz der Menschen und ihrer Rechte zusammen. «Das bedeutet, sich zu Wort zu melden, wenn Menschen leiden, zur Flucht gezwungen werden oder getötet werden – egal aus welchem Grund», schrieb Fridays for Future Schweden.
Handgemenge mit Klimademonstrant in Amsterdam
Die Fridays-for-Future-Gründerin Thunberg hatte in den vergangenen Wochen wiederholt mit pro-palästinensischen Stellungnahmen für Empörung gesorgt. Mitte November erschien sie etwa bei einer grossen Klima-Demonstration in Amsterdam mit einem Palästinenserschal und rief mit anderen Teilnehmern offenbar mit Blick auf von Israel besetzte palästinensische Gebiete: «Keine Klimagerechtigkeit auf besetztem Land.»
Zuvor hatte sie sich ein Handgemenge mit einem Klimademonstranten geliefert. Der Mann war vor laufenden Kameras auf die Bühne gesprungen und hatte ins Mikrofon gerufen: «Ich bin für eine Klimademonstration hierhergekommen, nicht um politische Ansichten zu hören.»
Luisa Neubauer distanziert sich
Die internationale Organisation von Fridays for Future hatte nach dem Beginn des Nahost-Kriegs in einer Botschaft im Onlinedienst Instagram erklärt, die weltweiten Medien seien «von imperialistischen Regierungen finanziert, die hinter Israel stehen». Die Gruppierung sprach von einer «Gehirnwäsche» und bezeichnete Israel als «Apartheid-System». Die von der radikalislamischen Hamas bei ihrem Grossangriff am 7. Oktober ermordeten Israelis wurden mit keinem Wort erwähnt.
Die deutsche Fridays-for-Future-Gruppierung distanzierte sich von gegen Israel gerichteten Äusserungen des internationalen Verbands. Die Organisation in Deutschland und prominente Vertreterinnen und Vertreter wie Luisa Neubauer (27) bezogen in den vergangenen Wochen wiederholt Stellung gegen Antisemitismus und Israel-Feindlichkeit. (nad/AFP)