Hier reisst ein Demonstrant Greta das Mikrofon weg
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Handgemenge bei Klima-Protest:Hier reisst ein Demonstrant Greta das Mikrofon weg

PR-Wunderkind sorgt für Gaza-Eklat – schon wieder!
Greta Thunberg demontiert sich selbst

Thunberg ergreift vor 85'000 Menschen in Amsterdam erneut Partei für die Palästinenser. Greta torpediert damit die Klimabewegung.
Publiziert: 13.11.2023 um 17:55 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2023 um 19:48 Uhr
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Greta Thunberg wird bei ihrem Auftritt in Amsterdam von einem wütenden Klimaaktivisten unterbrochen.
Foto: imago/Richard Wareham
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Samuel SchumacherAusland-Reporter

Greta Thunberg (20), die globale Klima-Ikone, stellte sich am Wochenende in Amsterdam vor 85'000 Klimaaktivisten auf die Bühne und hielt eine flammende Rede, an die sich allerdings niemand mehr erinnern kann. Was von Thunbergs Auftritt bleibt, ist ihre Garderobe: Um den Hals trug die Schwedin einen schwarz-weissen Kufiya-Schal, das Symbol der palästinensischen Freiheitsbewegung.

Seit Hamas-Terroristen mit ebendiesem Stofftuch verhüllt am 7. Oktober ihren brutalen Überfall auf Israel durchführten, ist das Stofftuch in die Nähe des Terrors gerückt. Thunberg schien das nicht zu stören. Im Gegenteil. Auf der holländischen Bühne wiederholte sie ihre Forderung für «Gerechtigkeit für Palästina» und ein «freies Gaza».

Thunbergs hetzerische Klima-Kollegin

Das wurde mindestens einem der Zuhörer zu viel. Er stürmte auf die Bühne, riss das Mikrofon an sich und schimpfte: «Ich bin hier, um fürs Klima zu demonstrieren, nicht für politische Belehrungen!»

Thunberg liess sich nicht beirren und drückte das Mikrofon kurz darauf ihrer ebenfalls in eine Kufiya gehüllte Nebenrednerin Sara Rachdan in die Hand. Die gebürtige Palästinenserin studiert in Amsterdam und fällt immer wieder mit üblen Vergleichen in den sozialen Medien auf. Gaza bezeichnet sie als «Konzentrationslager», den israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu vergleicht sie mit Adolf Hitler.

Provokation gehört zum Politisieren. Deshalb kiffte der damalige Juso-Präsident Cédric Wermuth einst auf der Redner-Bühne, deshalb malt die SVP schwarze Schafe auf ihre Plakate, deshalb macht Donald Trump jeden kurz und klein, der ihm in die Quere kommt. Wer aber Mehrheiten für sein Kernanliegen finden will, der tut gut daran, nicht unnötig Zwietracht unter seiner Anhängerschaft zu säen.

Mehrheit in Gretas Heimat ist pro-palästinensisch

Genau das tat Thunberg mit ihrer Kufiya und der Sprechzeit für ihre hetzerische Nebenrednerin. Wer jetzt wie die deutsche «Bild»-Zeitung behauptet, die gesamte «Fridays for Future»-Bewegung sei von Judenhassern unterwandert, der dramatisiert masslos. Mindestens in Thunbergs Heimat Schweden ist die Klima-Ikone mit ihrer Palästinenser-freundlichen Haltung sogar in der Mehrheit (laut einer Umfrage steht Deutschland mit der Israel-freundlichen Mehrheit europaweit alleine da).

Trotzdem verspielt sich Thunberg mit ihrer offen zur Schau getragenen Pro-Palästinenser-Haltung viel Goodwill bei Israel-freundlichen Klimaaktivisten – und das nach ihren «Free Gaza»-Instagram-Posts vor einigen Wochen schon zum zweiten Mal. Dabei wär es einfach: pro-palästinensisch sein kann man auch, wenn man die zivilen Opfer auf israelischer Seite bedauert und die Hamas für ihren Terror verurteilt. Thunberg tat nichts davon. Damit torpediert sie die Klimabewegung und bringt unnötig Gekeife in das sowieso schon heiss umkämpfte Thema.

Der Amsterdamer Vorfall zeigt: Die Klimabewegung muss sich 272 Freitage nach Gretas erstem Schulstreik schleunigst hintersinnen. Ihr Kernanliegen bleibt wichtig. Wer die klare Botschaft nach mehr Klimaschutz aber mit politisch hochbrisanten Forderungen überlädt, der riskiert, dass irgendwann keiner mehr hinhört. Und damit wäre niemandem geholfen – auch nicht den Palästinensern.

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