Das sagen Schweizer Klima-Aktivisten zum Genozid-Vorwurf
Fridays for Future schockt mit Anti-Israel-Post

Die Klimabewegung «Fridays For Future» (FFF) setzt sich mit Israel-Posts in die Nesseln. Sie schreibt von «Apartheid» gegenüber den Palästinensern und «Gehirnwäsche» durch die Medien. Deutsche Aktivisten gehen auf Distanz – Schweizer sorgen sich um Zivilbevölkerung.
Publiziert: 26.10.2023 um 21:35 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2023 um 11:18 Uhr
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Der internationale Instagram-Account der Bewegung «Fridays For Future» sorgt derzeit für Aufregung. In einem Beitrag wird Israel ein «Genozid am palästinensischen Volk» vorgeworfen.
Foto: keystone-sda.ch
Janine Enderli

Die Klimaschutz-Bewegung «Fridays for Future» (FFF) hat auf ihrem internationalen Instagram-Profil einen Post veröffentlicht, in dem sie Israel scharf attackiert. So wirft sie dem Land einen «Genozid» an den Palästinensern vor. Der Beitrag löste eine Welle der Empörung aus. Die deutsche FFF-Sektion distanzierte sich sofort von dem Inhalt. 

Im Post, der aus mehreren Texttafeln besteht, heisst es, Israel habe ein «Apartheid»-System aufgebaut und palästinensisches Land gestohlen. In dieser Frage gebe es keine zwei Seiten: «Der eine ist der Unterdrücker, der andere der Unterdrückte», schreiben sie. Am Schluss ziehen sie das Fazit: «Dies ist kein Konflikt. Dies ist ein Genozid». 

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Bereits vergangene Woche sorgte die schwedische Umweltaktivistin und Mitbegründerin von Fridays For Future, Greta Thunberg (20), für Unverständnis mit einer einseitigen Positionierung im Nahostkonflikt. Im Rahmen einer Plakataktion in den sozialen Medien stellte sie sich entschieden auf die Seite Palästinas. Die Aktivistinnen machten keine Andeutung des Mitgefühls für die israelischen und zahlreichen ausländischen Opfer des Hamas-Angriff. Zuvor hatte Greta auf Instagram einen anderen Beitrag mit «Genozid»-Vergleich geteilt. In keinen Posts erwähnt sie die Hamas.

Keine Einheit zwischen nationalen Sektionen

In dem neusten Post bekommen auch die westlichen Medien ihr Fett weg: So würden sie den Leuten die «wahre» Geschichte der Region verweigern und Gehirnwäsche betreiben. So würden die Medien alle Palästinenserinnen und Palästinenser mit Terroristen gleichsetzen und nicht unabhängig sein. 

Einheit zwischen den nationalen Sektionen der Bewegung herrscht jedoch nicht. Die deutsche Sektion distanzierte sich nur kurz nach dem Erscheinen des Beitrags von dessen Inhalt. «Nein, der internationale Account spricht – wie zuvor betont – nicht für uns», schreibt die Bewegung auf dem Kurznachrichtendienst X, früher Twitter. 

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Auch die schwedische Sektion beeilt sich in einem Tweet zu betonen, dass jede Bewegung für sich stünde. Die schwedische Position sei: Man verurteile das «Apartheid»-System und sei solidarisch mit allen Palästinenserinnen und Palästinensern. Aber: «Wir distanzieren uns von antisemitischer oder islamophober Rhetorik in den Medien, in der Gesellschaft oder in der schwedischen Regierung».  

Schweizer «Klimastreik» verurteilt Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus

Die Schweizer Klimabewegung «Klimastreik» betont im Nahost-Konflikt vor allem den Schutz der Zivilbevölkerung. In einem auf X, früher Twitter, veröffentlichten Statement verurteilt die Bewegung sowohl den Hamas-Angriff auf die israelische Bevölkerung, als auch die «andauernde Gewalt» der israelischen Regierung gegen die palästinensische Zivilbevölkerung. «Die Zivilbevölkerung ist die Leidtragende in diesem Konflikt. Die palästinensische und israelische Bevölkerung hat das Recht auf ein Leben in Freiheit, Selbstbestimmung und Frieden.» Die Bewegung verurteilt den zunehmenden Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus. 

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Für die Schweiz sei das angesprochene Statement auf X, früher Twitter, das Einzige, das von der Bewegung legitimiert wurde und für die Schweiz anzuwenden ist.

Als Klimastreik Schweiz stelle sich die Bewegung explizit gegen jeden gewaltvollen Konflikt, da durch die Klimakrise kriegerische Auseinandersetzungen, wie beispielsweise Ressourcenkonflikte, zunehmen würden. Diese wolle man verhindern, indem man für Klimagerechtigkeit kämpfe.

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