Auf einen Blick
- Schwere Unwetter in Polen brechen einen hundertjährigen Staudamm
- Bewohner müssen von Dächern evakuiert werden
- Stronie Slaskie und Ladek Zdroj sind praktisch unzugänglich
Neben Österreich, Tschechien und der Slowakei ist auch Polen von schweren Unwettern betroffen. Die Auswirkungen des Extremwetters sind gravierend: Am Sonntagmittag brach in der niederschlesischen Stadt Stronie Slaskie ein rund hundertjähriger Staudamm. Die Wassermassen bringen Zerstörung mit sich – Videos in den sozialen Medien zeigen ganze Häuser, die mitgerissen und zerstört werden.
Der Sprecher des polnischen Instituts für Meteorologie und Wasserwirtschaft, Grzegorz Walijewski, zeigte sich besorgt: «Das ist kein Drama mehr, das ist eine Tragödie», sagte er gegenüber der Polnischen Presseagentur PAP.
«Bewohner müssen von den Dächern ihrer Häuser evakuiert werden»
Wie Walijewski weiter erklärte, ist möglicherweise ein Seitenschaft des Staudamms beschädigt und daraufhin gebrochen. Das Wasser strömt nun den Fluss Biala Ladecka herunter und bedroht damit die Ortschaften entlang des Ufers. Laut den Rettungskräften sind Stronie Slaskie und die benachbarte Stadt Ladek Zdroj praktisch unzugänglich. «In Stronie Ślaskie ist eine Brücke gebrochen, eine grosse Wasserwelle strömt durch die Stadt. Soldaten, die die örtliche Bevölkerung unterstützen, wird der Rückweg auf dem Landweg abgeschnitten. Viele Bewohner müssen von den Dächern ihrer Häuser evakuiert werden.» Die Stromversorgung sei zudem ausgefallen, die Feuerwehr helfe mit Stromgeneratoren aus.
Auch die Kleinstadt Glucholazy ist betroffen. Der örtliche Bürgermeister äusserte sich schockiert zur aktuellen Lage: «Wir gehen unter.» In einem Appell an die Bevölkerung betonte er, man solle sich so schnell wie möglich in Sicherheit bringen.
Das Verteidigungsministerium hat einen Hubschrauber in das betroffene Gebiet geschickt, um mit der Evakuierung zu helfen.