Auf einen Blick
- Deutschland liefert 6000 moderne KI-Kampfdrohnen an die Ukraine
- Drohnen können autonom operieren und Schwärme bilden
- Produktionskapazität: 1000 Drohnen pro Monat, Steigerung auf Zehntausende möglich
Ferngesteuerte Kampfdrohnen sind auf ukrainischen Schlachtfeldern omnipräsent. Ausgestattet mit Sprengköpfen oder Schrotflinten machen sie Jagd auf Soldaten, Panzerwagen und Transporter. Die Technik wird dabei immer ausgefeilter.
Deutschland wird nun 6000 modernste KI-Kampfdrohnen in die Ukraine liefern, wie das Technologie- und Rüstungsunternehmen Helsing in einer Mitteilung schreibt. Die gesamte Lieferung soll noch im laufenden Jahr erfolgen.
Autonome KI-Steuerung
Und die zwölf Kilogramm schweren Kamikaze-Drohnen des Typs HX-2 haben es in sich: Mit einer Geschwindigkeit von 220 Stundenkilometern fliegen sie bis zu 100 Kilometer weit und sind laut Hersteller in der Lage, russische Artillerie-Systeme, Panzer und Kommandoposten anzugreifen. Dank fortschrittlicher KI sollen die Fluggeräte «immun gegen russische elektronische Kriegsführung und Störmassnahmen» sein.
Die Besonderheit: Bei Schneefall, Nebel oder zerklüftetem Gelände können die Geräte autonom operieren und sich im Endanflug sogar ohne menschlichen Operateur auf das Ziel stürzen. Ausserdem können sich die Kampfdrohnen zu Schwärmen zusammenschliessen, die von einem einzelnen Menschen gesteuert werden.
Neue Produktionsstätten in Planung
Für die Massenproduktion der HX-2 Drohnen hat Helsing eine neue Fabrik in Süddeutschland in Betrieb genommen. Aus Sicherheitsgründen bleibt der genaue Standort allerdings geheim. Die Produktionskapazität liegt zunächst bei 1000 Drohnen pro Monat. Schon bald sollen aber neue Fabriken von Helsing entstehen, damit im Bedarfsfall mehrere Zehntausend Einheiten pro Monat produziert werden können.
Aus einer deutsch-ukrainischen Koproduktion erhielt Kiew bereits im letzten November 4000 KI-Kampfdrohnen des Typs HF-1 von Helsing. Die neuen HX-2 Drohnen sind technisch noch ausgereifter und eine deutsche Eigenproduktion.
Blockierte Gelder
Einziger Wermutstropfen für Kiew: Bundeskanzler Olaf Scholz (66) blockiert derzeit ein drei Milliarden Euro schweres Ukraine-Hilfspaket, mit dem die Drohnenlieferung im niedrigen dreistelligen Millionenbereich finanziert werden soll. Helsing geht laut «Bild» allerdings fest davon aus, dass diese Gelder bald fliessen werden.