Jetzt bereuen sie es
Israelische Ärzte retteten Hamas-Chef das Leben

2004 litt der Hamas-Chef Jihia al-Sinwar an einem eitrigen Hirnabzess. Dank israelischer Ärzte überlebte er. Nun drückt ein Gefängnisarzt sein Bedauern aus.
Publiziert: 28.10.2023 um 18:38 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2023 um 09:04 Uhr
Überlebte seine Krankheit im Gefängnis dank israelischen Ärzten: Hamas-Boss Jihia al-Sinwar. (Symbolbild)
Foto: imago images/ZUMA Wire

Ein Arzt, der den Hamas-Chef Jihia al-Sinwar (61) während dessen Haft in Israel häufig behandelt hat, bedauert heute, dass israelische Mediziner ihm damals das Leben gerettet haben. Juval Biton erzählte dem israelischen TV-Sender Channel 12 am Freitagabend, er sei damals für die Zahnbehandlung von Sinwar und anderen Hamas-Häftlingen zuständig gewesen. Bei den Massakern von Hamas-Terroristen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet sei sein Neffe aus dem Kibbutz Nir Oz in den Gazastreifen entführt worden.

Sinwar habe während der Haft einen eitrigen Hirnabzess gehabt, erinnerte Biton sich. «Wenn er geplatzt wäre, hätte er sich verabschieden können», sagte Biton, der damals auch Leiter der Geheimdienstabteilung der israelischen Gefängnisbehörde wurde. «Israelische Ärzte retteten sein Leben.» Heute bedauere er dies zutiefst.

«Dass wir sein Leben gerettet haben, hat Hunderten von Kindern und alten Leuten das Leben gekostet», sagte Biton mit Tränen in den Augen. Israel habe sich lange Illusionen gemacht und die Gefahr durch den Feind im Gazastreifen unterschätzt.

Arzt warnte vor Freilassung

Biton erzählte, Sinwar habe bereits im Gefängnis seine Führungsrolle innerhalb der Hamas aufgebaut. «Er war bereit, für seine Grundsätze jeden Preis zu bezahlen.» Der heutige Hamas-Chef sass mehr als zwei Jahrzehnte in israelischer Haft und lernte im Gefängnis auch Hebräisch.

2011 war Sinwar als einer von mehr als 1000 palästinensischen Häftlingen, die im Rahmen eines Gefangenenaustauschs im Gegenzug für den israelischen Soldaten Gilad Schalit (37) freigekommen waren. Sinwar sei vor allem für den Tod palästinensischer Kollaborateure verantwortlich gewesen, sagte Biton. Wer ihn damals gekannt habe, habe Sinwars Freilassung wegen seiner «zerstörerischen Fähigkeiten» für sehr gefährlich gehalten. Er habe damals auch selbst davor gewarnt. Der Inlandsgeheimdienst Schin Bet habe die Gefängnisbehörde aber nicht gefragt.

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Israel habe Sinwar damals auch freigelassen, obwohl dieser sich geweigert habe, eine Verpflichtung zu unterzeichnen, dass er terroristischen Aktivitäten abschwöre, sagte Biton.

Auf die Frage, was er Sinwar sagen würde, wenn er noch einmal in einem Raum mit ihm wäre, sagte der Zahnarzt: «Dass er selbst das Ende der Hamas bestimmt hat.» (SDA/bab)

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