Jetzt also doch
Deutschland schiebt Kinderschänder (35) in die Schweiz ab

Durch den Fall eines afghanischen Kinderschänders entflammte eine Abschiebedebatte. Nachdem ihn Deutschland 2021 ausgeschafft hatte, reiste er 2022 über die Schweiz erneut ins Land ein. Jetzt haben deutsche Polizisten den Straftäter aber wieder in die Schweiz gebracht.
Publiziert: 11.02.2023 um 08:04 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2023 um 14:31 Uhr
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Die deutsche Polizei hat am Freitag einen afghanischen Kinderschänder in die Schweiz gebracht.
Foto: IMAGO/onw-images

Ende Januar erreichte die Schweiz eine beunruhigende Nachricht: Ein afghanischer Kinderschänder (35), der nach Deutschland zurückgekehrt ist, könnte in die Schweiz abgeschoben werden. Das berichtete die «Bild».

Was vor knapp zwei Wochen noch als Eventualität galt, ist jetzt Realität. Wie die «Bild» jetzt berichtet, ist der Afghane, der wegen schweren Missbrauchs an einem Buben (6) und einem Mädchen (8) in Deutschland im Knast sass, zurück in der Schweiz. «Diesen Kinderschänder sind wir los», titelt die Zeitung am Freitagabend.

«Eine heisse Geschichte»

Der Straftäter sei am Freitag von deutschen Polizisten mit dem Zug von Weil am Rhein (D) nahe der Schweizer Grenze nach Basel gebracht worden. Wie die Zeitung schreibt, soll sich der Kinderschänder bei den Beamten erkundigt haben, wie es mit ihm weitergehe. «Wir werden Sie gleich den Behörden in der Schweiz übergeben, danach gehts in eine Unterkunft», hiess es.

Kurz vor Mittag seien die Beamten mit dem 35-Jährigen an der Grenze in Basel angekommen. Schweizer Zollbeamte untersagen den Bild-Reportern, vor Ort zu filmen oder Fotos zu schiessen. Es handle sich um «eine heisse Geschichte», so die Beamten.

Kinderschänder wird wohl eine Weile in der Schweiz bleiben

Wie lange der Straftäter in der Schweiz bleiben werde, ist laut Bericht ungewiss. Auch, ob der Kinderschänder in seine Heimat abgeschoben werden kann, ist nicht klar. Nach Angaben der deutschen Zeitung ist der Täter bereits im Februar 2021 – also noch vor der Machtübernahme der Taliban im Sommer desselben Jahres – in seine Heimat abgeschoben worden.

Im Dezember 2022 tauchte er aber plötzlich wieder auf: Über die Schweiz ist er via Tram von Basel nach Deutschland gelangt – in Weil am Rhein (D) ging er der Polizei dann ins Netz und sass seither wieder hinter Gittern.

Ursprünglich hiess es, dass der Kinderschänder am 13. Februar wieder frei kommen soll. Dann hätte er als freier Mann in Deutschland leben können. Da Deutschland wegen der Taliban nicht mehr nach Afghanistan ausschafft, kam die Idee auf, den Straftäter in die Schweiz zu überführen. Insofern die Schweiz mitspiele, wie es hiess. Hier sei die Rückführungsquote von Asylbewerbern nämlich deutlich höher.

Trotzdem: Aufgrund der Machtübernahme der Taliban werden auch hierzulande keine Flüchtlinge mehr nach Afghanistan abgeschoben – der Kinderschänder dürfte also noch eine Weile in der Schweiz bleiben. (dzc)

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