Als Kremlchef Wladimir Putin (69) seine Truppen am 24. Februar in die Ukraine schickte, ging in Deutschland alles sehr schnell. Überraschend kündigte die linke Regierung um SPD-Kanzler Olaf Scholz (63) an, die Bundeswehr mit zusätzlichen 100 Milliarden Euro aufzurüsten.
Jetzt ist klar, was die Deutschen auf die Milliarden-Einkaufsliste setzen. Die «Bild»-Zeitung hat die Zusammenstellung veröffentlicht. Das meiste Geld – nämlich 40,9 Milliarden Euro – ist für den Bereich Luft reserviert, 19,3 Milliarden gibts für den Bereich See und 16,6 Milliarden für den Bereich Land.
Kampfjets
Die Luftwaffe, das Sorgenkind der Bundeswehr, soll neue Eurofighter und 60 Transporthelikopter des Typs Chinook CH-47 erhalten. Zudem soll der altersschwache Tornado ersetzt werden, unter anderem durch 35 F-35. Die Kampfbomber aus den USA können, wie der Tornado, auch US-Atombomben tragen.
Mit dem F-35 kaufen ausgerechnet die Deutschen einen US-Jet. Als die Schweiz den Kauf des F-35 beschloss, ärgerten sich unsere Nachbarn darüber, dass die Schweiz auf eine amerikanische statt europäische Lösung setzte.
Schon dieses Jahr wollen die Deutschen mit den Amerikanern einen Vertrag abschliessen, was bedeuten könnte, dass die Schweiz bei einer Verzögerung des Kaufs hinten anstehen und länger auf die Jets warten muss.
Kriegsschiffe
Geplant ist der Kauf von mehreren Kriegsschiffen. Auf der Liste stehen neue Korvetten der Klasse 130, weitere Fregatten 126 und U-Boote der Klasse 312 CD. Dazu kommen Mehrzweck-Kampfboote sowie neue Systeme für die Raketen, Aufklärung und die Unterwasserortung.
Panzer
Zuoberst auf der Liste für den Bereich Land steht die Nachrüstung der anfälligen Puma-Panzer. Der Schützenpanzer Marder soll ergänzt sowie der in die Jahre gekommene Transportpanzer Fuchs ersetzt werden. Zudem bekommt die Bundeswehr neue Überschneefahrzeuge sowie luftverlegbare Fahrzeuge.
Ausrüstung
2 Milliarden Euro sollen in die Bekleidung und Ausstattung der Soldaten (Kampfstiefel, Nachtsichtgeräte, Funk am Mann) investiert werden. 500 Millionen sind für die Forschung und Entwicklung und künstliche Intelligenz vorgesehen, da geht es um Navigation und Überwachung von Gebieten.
Digitalisierung
20,7 Milliarden Euro sollen in die sogenannte Führungsfähigkeit der Bundeswehr fliessen – da geht es um die Kommunikation, auch mit Verbündeten. Die Bundeswehr funkt als eine der letzten Nato-Armeen mit analogen Funkgeräten. Die Kommunikation wird nun auf digital umgestellt.
Die Vorlage muss am Freitag noch vom Bundestag abgesegnet werden. Die Zustimmung gilt aber – trotz einiger Abweichler in den Regierungsfraktionen – als sicher. (gf)